Fußball

Saudi-Arabien spaltet SSC Neapel Star-Stürmer Osimhen beschimpft Berater als "Stück Dreck"

Osimhen und Kvaratskhelia und ein Berater.

Osimhen und Kvaratskhelia und ein Berater.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Da kann die Bundesliga nur neidisch in Richtung Süden blicken. Denn in Italien spielt sich dieser Tage ein Musterbeispiel für den Absturz eines Meisters ab. Anders als beim deutschen Serienmeister Bayern München hat dieser Fall auch Substanz und bietet dazu ganz großes Drama.

Der amtierende italienische Meister SSC Neapel befindet sich weiter auf einer glitschigen Rutsche hinab in die Untiefen des Fußballs. In der neuesten Absturz-Episode sind jetzt Star-Stürmer Victor Osimhen und der Berater des Mittelfeldspielers Kvicha Kvaratskhelia unschön aneinandergeraten. Der Nigerianer hat Mamuka Jugeli, den Berater des georgischen Nationalspielers, in den Sozialen Medien wüst beschimpft.

"Lieber Mamuka Jugeli", schrieb Osimhen in seiner Instagram-Story, "Du bist ein Stück Dreck und eine Schande. Ich schäme mich für Deine Argumente. NIMM NIE WIEDER MEINEN NAMEN IN DEN MUND!" Erstaunlich furiose Worte, die ihren Ausgangspunkt in einem Interview in einer georgischen Zeitung nahm. Dort erklärte Jugeli, ein ehemaliger Fußballer, warum sein Schützling niemals nach Saudi-Arabien wechseln würde und unterstellt jedoch Osimhen, dass er genau das vorhabe - und zwar bereits im nächsten Sommer.

Kvaratskhelia ein Beispiel für integres Wechseln

"Kvicha würde so etwas nie tun. Nicht für eine Milliarde", hatte Jugeli gesagt und seinen Spieler als Paradebeispiel für integres Wechseln. „Er würde zum Beispiel viel lieber für Real Madrid, Bayern München, Barcelona oder vielleicht Manchester City spielen. Kvaratskhelia hat einfach andere Ziele und Präferenzen.“ Der 22-Jährige steht bei der SSC Neapel jedoch noch bis 2027 unter Vertrag.

Seine Leistungen in der aktuellen Saison sind auf einem guten, jedoch keinem Weltklasse-Niveau. In insgesamt 25 Pflichtspielen gelangen ihm bislang fünf Treffer und fünf Vorlagen, in der Vorsaison kam der Linksaußen in seiner Debütsaison in Italien auf 14 Tore und 17 Vorlagen in 43 Spielen. Er hatte, wie Osimhen, einen entscheidenden Anteil an Neapels erstem Scudetto nach 33 Jahren.

Ein Interview mit Mario Balotelli als Hinweis

Osimhen weilt aktuell mit der nigerianischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup. Er hat seine ersten Schritte in Europa ab 2017 beim VfL Wolfsburg gemacht. Der Durchbruch in Europa gelang ihm erst nach seinem Wechsel zum OSC Lille. Der Nigerianer wurde erst kürzlich zu Afrikas Spieler des Jahres gewählt. In der vergangenen Saison wurde er mit 26 Toren Torschützenkönig der Serie A. Trotz einiger Anfragen entschied der 25-Jährige sich im vergangenen Sommer für einen Verbleib in Italien. Mit dem Absturz des ehemaligen Klubs von Diego Maradona auf Platz neun der aktuellen Tabelle könnte jedoch im kommenden Transfer-Sommer erneut Bewegung in die Sache kommen.

Auch Osimhens Berater meldete sich via Transferguru Fabrizio Romano zu Wort. Der Spieler habe erst gerade einen neuen Vertrag unterzeichnet und daher auch nur Neapel im Sinn. Dementsprechend seien die Worte des georgischen Beraters "schlecht, oberflächlich und inakzeptabel". Osimhen hatte Ende Oktober 2023 in einem Twitch-Interview mit dem ehemaligen Italien-Stürmer Mario Balotelli erklärt, dass er viel lieber in die MLS als nach Saudi-Arabien wechseln würde. Dabei hatte er jedoch nicht mit Lob für die Saudi Pro League gespart, die sich in Form des Klubs Al-Hilal bereits im vergangenen Sommer um ihn bemüht hatte.

Die SSC Neapel wiederum muss am kommenden Samstag gegen den Tabellenletzten Salernitana wieder in die Spur finden. Auch unter dem zweiten Trainer der Saison, Walter Mazzarri, befinden sich die Süditaliener im Tiefflug durch die Liga. Sie haben vier ihrer letzten sechs Spiele verloren. Die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb ist dadurch hochgradig gefährdet. Im Achtelfinale der Champions League treffen sie Ende Februar und Mitte März auf den FC Barcelona. Eine Chance werden sie nur haben, wenn sich Osihmen und Kvaratskhelia dann auf dem Platz verstehen.

Quelle: ntv.de, sue

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen