Fußball

Neymar, Rooney, Eriksen, Dzeko, Martinez Und täglich grüßt der Mega-Transfer

Wayne Rooney gilt als künftiger Teamkollege von Bayerns Abwehrspieler Daniel van Buyten.

Wayne Rooney gilt als künftiger Teamkollege von Bayerns Abwehrspieler Daniel van Buyten.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach dem Siegeszug der Bayern und Dortmunder durch Europa hat die Bundesliga auch an der Transferbörse Hochkonjunktur. Alle Weltstars zieht es angeblich nach Deutschland, Spekulationen über bevorstehende Transfercoups reißen nicht ab. Wirtschaftsexperten sehen bereits ein "Jahrzehnt deutscher Vorherrschaft".

Neymar und Wayne Rooney wechseln ganz sicher bald zum FC Bayern, der BVB hat den neuen Mario Götze schon in Amsterdam gefunden - und Lionel Messis Ex-Stellvertreter Bojan Krkic könnte doch den HSV schmücken. Im Fußball-Rausch um die Champions-League-Finalisten aus München und Dortmund haben Spieleragenten und Transfer-Spekulanten die Bundesliga als Abenteuer-Spielplatz entdeckt. Gerüchte um die bevorstehende Ankunft neuer Topstars aus dem Ausland, die noch vor wenigen Monaten niemand ernst genommen hätte, klingen in diesen Tagen schwarz-rot-goldener Euphorie gar nicht mehr so abwegig.

Portos Torjäger Jackson Martinez gehört zu den Kandidaten, mit denen Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wird.

Portos Torjäger Jackson Martinez gehört zu den Kandidaten, mit denen Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wird.

(Foto: REUTERS)

"Man kommt mit dem Kommentieren der Gerüchte nicht hinterher, deswegen lassen wir das", sagt Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc schon etwas gequält. Fast täglich werden den Westfalen neue Hochkaräter angedient, den üppigen Einnahmen aus Champions League und Götze-Transfer sei dank. Der Belgier Kevin de Bruyne, der Däne Christian Eriksen, der Brasilianer Bernard, Christian Benteke von Aston Villa oder Jackson Martinez vom FC Porto sind die heißesten Spekulationsobjekte, auch Edin Dzeko von Manchester City wird immer wieder genannt als Ersatz für Robert Lewandowski. Der ist sich angeblich mit dem FC Bayern einig, will sich aber erst nach dem Dortmunder Champions-League-Finale gegen die Münchner zu seiner Zukunft erklären.

Bayern dementiert und dementiert

Der FC Bayern sah sich ebenfalls gezwungen, den immer neuen Nachrichten von der Transferbörse Einhalt zu gebieten. Brasiliens Wunderjunge Neymar hat schon unterschrieben? "Stimmt vorne und hinten nicht", sagt Mediendirektor Markus Hörwick. Rooney hat seinen Kollegen in Manchester schon vom Wechsel an die Isar erzählt? "Es gab keinen Kontakt", beteuert Sportdirektor Matthias Sammer.

Angeheizt wird die Gerüchteküche von den Lobeshymnen aus berufenem Mund. "Die Bundesliga muss genau so weitermachen. Ich bin nicht sicher, ob es die beste Liga ist, aber sie gehört sicher zu den besten drei", urteilt Bayerns 40-Millionen-Königstransfer Javi Martinez. "Der deutsche Fußball war lange nicht so stark wie jetzt", stellt auch der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld fest.

Jahrzehnt deutscher Vorherrschaft

Kein Wunder, dass die Bundesliga im Werben um Spitzenkräfte aus aller Welt wieder bessere Karten hat. Volle Stadien, solide Finanzen, pünktliche Gehaltszahlungen und die Arbeit mit gefeierten Trainern wie Pep Guardiola und Jürgen Klopp - Argumente für einen Abstecher nach Germany gibt es genug. Das meinen auch Wirtschaftsexperten. "Das Champions-League-Finale läutet ein Jahrzehnt deutscher Vorherrschaft im europäischen Fußball ein", sagt Emmanuel Hembert von der Beraterfirma A.T. Kearney. Wer will da nicht dabei sein? Keiner, sagt Bayern-Star Franck Ribery: "Egal, mit wem du sprichst: Alle Topspieler würden zurzeit gerne für Bayern spielen."

Doch auch wenn der Markt den Bundesligisten offener denn je stehen mag, ein Kaufrausch im obersten Preissegment ist auch nach dem großen Spiel in Wembley nicht zu erwarten. Selbst der BVB ist seit der Fast-Insolvenz vor einigen Jahren von Fantasie-Transfers geheilt, die Konkurrenz ab Tabellenplatz drei übt aus Vernunftgründen sowieso den Verzicht. So fühlt man sich beim Hamburger SV zwar geschmeichelt von den Wechselgerüchten um den einstigen Messi-Klon Bojan Krkic. Wegen der knappen Kassen sei eine solche Verpflichtung aber schwer möglich, konstatiert Vereinschef Carl-Edgar Jarchow.

Und so werden die Fußball-Zauberer mit den schillernden Namen wohl auch diesmal am Ende in anderen Ligen ihre Kunst vorführen. Englands Erstligisten haben durch ihre TV-Milliarden noch immer dicke Geldkoffer, die Scheich-Spielzeuge Manchester City und Paris Saint-Germain gieren nach neuen Stars. Und die spanische Sonne in Madrid und Barcelona ist auch künftig nicht zu verachten. Spätestens mit ihrem bewunderten Siegeszug durch Europa haben die Bayern und Dortmunder allerdings bewiesen, dass das Geschäftsmodell Bundesliga auch ohne Transfer-Wahnsinn bestens funktioniert.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen