Traum vom historischen Triple vorbei Dänemark schockt Handball-Frankreich
21.08.2016, 20:31 Uhr
Sichtlich gezeichnet: Dänemarks Superstar Mikkel Hansen (r.) nach dem Olympiasieg.
(Foto: AP)
Die dänischen Handballer siegen im Olympia-Finale sensationell über Frankreich und holen erstmals die Goldmedaille. Für Frankreich ist der Traum vom dritten Gold in Folge bei Olympischen Spielen damit beendet - die "Grande Nation" ist entthront.
Dänemark hat Frankreichs Traum vom historischen Olympia-Hattrick zerstört und für die erste dänische Goldmedaille im Männerhandball gesorgt. Angeführt vom überragenden Mikkel Hansen besiegten die Skandinavier Weltmeister Frankreich im Finale von Rio mit 28:26 (16:14) und vertrieben Nikola Karabatic und Co. aus dem Olymp.
Die Franzosen hatten noch bei den Sommerspielen 2008 in Peking und 2012 in London triumphiert. Entscheidender Spieler beim Überraschungs-Coup der Dänen war einmal mehr Welthandballer Hansen. Der 28-Jährige überzeugte mit genialer Spielübersicht und permanenter Torgefahr. Schon zur Halbzeit hatte Hansen sieben Mal getroffen, am Ende standen acht Tore in seiner Statistik.
Legendenstatus knapp verpasst
Das französische Team von Trainer-Ikone Claude Onesta, das Dänemark in der Vorrunde noch bezwungen hatte, verpasste durch die Niederlage Historisches. Neben Karabatic hätten sich auch Daniel Narcisse, Thierry Omeyer, Luc Abalo und Michael Guigou mit dem dritten Olympiasieg hintereinander in die Geschichtsbücher eintragen können. Sie alle waren schon 2008 dabei gewesen.
Beide Teams lieferten sich von Beginn an einen Kampf mit offenem Visier, die Führung wechselte ständig. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde Frankreich fahrig, ein letztes Aufbäumen in der Schlussphase kam zu spät. Das kräftezehrende 29:28 im Halbfinal-Krimi gegen das deutsche Team machte sich in der zweiten Halbzeit deutlich bemerkbar. Selbst Torhüter Thierry Omeyer wurde nicht zum entscheidenden Faktor. Der Ex-Kieler, am Freitag mit seinen Paraden noch Matchwinner, hielt plötzlich die Unhaltbaren nicht mehr.
Dänemark am Ende frischer
Dänemark wirkte trotz der Verlängerung im Halbfinale gegen Polen (29:28) deutlich frischer und drückte in der zweiten Halbzeit weiter aufs Tempo. Hansen und Co. brauchten keine acht Minuten, um aus dem knappen Vorsprung (20:19 nach 40 Minuten) eine komfortable 25:20-Führung herauszuwerfen.
Doch das französische Handball-Imperium, das in den letzten sieben Jahren drei WM- und zwei EM-Titel gewonnen hat, bäumte sich noch einmal auf und kam fünf Minuten vor Schluss bis auf zwei Tore heran. Doch am Ende reichte es nicht gegen Danish Dynamite und Hansen.
Quelle: ntv.de, Christoph Stukenbrock, Kristof Stühm, sid