Warentest auf virtuellem Trip Das sind aktuell die besten VR-Brillen
14.12.2022, 12:52 Uhr Artikel anhören
Die günstigste gute VR-Brille kostet etwas mehr als 500 Euro.
(Foto: IMAGO/Westend61)
Stiftung Warentest blickt durch sechs aktuelle VR-Brillen. Die beiden besten Geräte kosten mehr als 1000 Euro, doch auch ein Headset für rund 500 Euro erhält ein gutes Qualitätsurteil.
Virtuelle Realität (VR) in Beruf und Freizeit boomt nicht gerade, aber ihre Verbreitung wächst stetig. Laut Statista betrug der Umsatz der Branche mit Hard- und Software in Deutschland 2021 rund 160, in diesem Jahr etwa 200 Millionen Euro. Für 2023 wird ein Wachstum auf 220 Millionen Euro erwartet, im folgenden Jahr könnten es 250 Millionen sein. Mit welchen Brillen man aktuell am besten in virtuelle Welten reisen kann, hat Stiftung Warentest für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "test" ermittelt.
Mit oder ohne PC
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Systeme: Brillen, die nur in Verbindung mit einem leistungsfähigen PC funktionieren und Geräte, die auch selbstständig arbeiten können. Stiftung Warentest hat insgesamt sechs aktuelle Lösungen geprüft, vier davon benötigen einen Computer, zwei sind autark. Im Mittelpunkt des Tests stand die visuelle Qualität, die mit 60 Prozent ins Urteil einfloss. Zusätzlich wurden Tragekomfort und Handhabung (jeweils 20 Prozent) bewertet.
Die VR-Brillen konnten Stiftung Warentest vor allem bei Spielen begeistern, was auch ihr hauptsächlicher Einsatzzweck ist. 3D-Videos fand der Prüfer eher enttäuschend. Selbst Bildmaterial mit sehr hoher Auflösung (8K) reiche nicht für eine glasklare 360-Grad-Darstellung aus, schreibt er.
Teure Testsieger, günstiger Alleingänger kaum schwächer
Testsieger wurde das Valve Index VR-Kit mit der Gesamtnote 1,8. Sein mittlerer Online-Preis beträgt 1080 Euro. Das Gerät liefert die beste VR-Qualität (1,8) und bietet die höchste Bildwiederholungsrate. Der Prüfer lobt auch die Handhabung und den Tragekomfort des Headsets. Allerdings können Brillenträger Probleme haben und das Gerät ist mit 808 Gramm recht schwer.
Noch mehr bringt das zweitplatzierte HTC Vive Pro 2 Full Kit mit 818 Gramm auf die Waage. Die VR-Brille erhielt das Qualitätsurteil 1,9 und ist mit 1400 Euro besonders teuer. Ihre VR-Qualität ist fast ebenso gut wie die des Testsiegers und bei ihr sehen Nutzer die höchste Auflösung. Die HTC-Lösung ist auch gut für Brillenträger geeignet.
Rang 3 eroberte die Meta Quest 2. Sie ist die beste getestete VR-Brille, die auch ohne PC zurechtkommt. Sie erreichte autark mit einer guten VR-Qualität die Gesamtnote 2,2, obwohl sie nur 540 Euro kostet. Systembedingt ermöglicht sie außerdem eine hohe Bewegungsfreiheit und ihr Akku hält mit rund drei Stunden Laufzeit lange durch. Stiftung Warentest gefällt auch das geringe Gewicht (538 Gramm), die leichte Einrichtung und der hohe Tragekomfort. Für Brillenträger ist die Meta Quest 2 allerdings nicht ideal und die Datenschutzerklärung finden die Prüfer sehr lückenhaft.
Quelle: ntv.de, kwe