Technik

Dicke Überraschung Dotcom plant mega Megaupload-Nachfolger

Kim Dotcom spielt gerne mit dem Image des Internet-Piraten.

Kim Dotcom spielt gerne mit dem Image des Internet-Piraten.

(Foto: Twitter/Kim Dotcom)

Internet-Tausendsassa Kim Dotcom kündigt einen neuen Cloud-Speicherdienst an, der mit außergewöhnlich großzügigen Angeboten Dropbox & Co. ziemlich alt aussehen lässt. Der mögliche Starttermin scheint auch schon festzustehen.

Trotz seiner massiven Probleme mit der US-Justiz will Kim Dotcom einen weiteren Cloud-Speicherdienst aufsetzen, der kostenlos mehr bietet soll, als die etablierte Konkurrenz vorzuweisen hat. Auf Twitter kündigt der in Neuseeland lebende Deutsche an, Nutzer erhielten 100 Gigabyte Gratis-Speicher, Verschlüsselung schon auf dem Weg zum Server und keine Beschränkungen bei Menge oder Größe der übertragenen Dateien. Dass alle Geräte eines Nutzers synchronisiert werden, ist schon eher eine Selbstverständlichkeit.

"Meine bisher beste Schöpfung"

Wann der Dienst starten soll, hat Dotcom zwar nicht direkt mitgeteilt. Der Hashtag #5thRaidAnniversary deutet aber an, dass er fünf Jahre nach der spektakulären Razzia auf seinem Anwesen den verhassten US-Behörden eine lange Nase machen möchte. Er habe Wissen, das er über acht Jahre gesammelt habe und eine lange Planungsphase in das Projekt investiert, sagte der Internet-Desperado im Interview mit "Torrentfreak". "Es wird meine bisher beste Schöpfung sein." Wie der neue Cloud-Speicherdienst heißen wird, wollte er dem Blog nicht verraten. Seine Aussage, der Name werde "die Leute glücklich machen" könnte aber ein Hinweis darauf sein, dass er "Megaupload" auferstehen lassen möchte.

[Update] Auf Twitter spricht Dotcom jetzt von "Megaupload 2.0" und kündigt an, alte Premium-Konten würden mit allen Privilegien wiederhergestellt. "Erwartet eine E-Mail", teilt er seinen Ex-Kunden mit. Außerdem lädt er ehemaalige Mitarbeiter ein und teilt mit, dass "Megaupload 2.0" ein komplett neuer Code sei. App-Entwicklern bietet er ein "großartiges Geschäft" an. Und er verspricht: keine Server in den USA.

Im Januar 2012 wurde die Filesharing-Plattform nach FBI-Ermittlungen abgeschaltet. Die neuseeländische Polizei durchsuchte sein Anwesen nahe Auckland und Schmitz verbrachte mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Seitdem versuchen die USA, ein Auslieferungsverfahren gegen den Deutschen durchzubringen. Im vergangenen Dezember entschied ein Gericht, Schmitz den US-Behörden zu übergeben, das Berufungsverfahren kann sich aber noch Jahre hinziehen. Die Ermittler werfen Dotcom unter anderem Urheberrechtsverletzungen vor, da "Megaupload" und zugehörige Dienste auch im großen Maße genutzt wurden, um Raubkopien zu teilen.

Quelloffen und gemeinnützig?

Anfang 2013 rief der Deutsche den Cloud-Speicher Mega ins Leben, der besonders sicher sein sollte. Im Juli 2015 distanzierte er sich aber von dem Dienst. Nach der feindlichen Übernahme durch einen chinesischen Investor seien Daten dort nicht mehr sicher, warnte er in einem Interview mit "Slashdot". Angeblich habe sogar der neuseeländische Staat dessen Anteile übernommen. Mega bestreitet die Vorwürfe.

Schon damals hatte Dotcom angekündigt, einen Nachfolger zu präsentieren. Er solle ähnlich wie Wikipedia quelloffen und gemeinnützig sein, berichtete "Golem.de". Jeder Nutzer solle seine Daten kostenlos, unbegrenzt und verschlüsselt in der Cloud speichern können, sagte Dotcom. Die Kosten würden durch Spenden aus der Community gedeckt. Ob das neue Megaupload tatsächlich quelloffen und gemeinnützig sein wird, hat Dotcom bisher aber noch nicht getwittert.

Quelle: ntv.de, kwe

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