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Bei den Göttern! "Flintlock" ist eine Nervenschlacht für Einsteiger

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Nor und Enki bilden das Protagonistenduo in "Flintlock".

Nor und Enki bilden das Protagonistenduo in "Flintlock".

(Foto: A44 Games)

Mit hohem Schwierigkeitsgrad strapazieren einige Videospiele die Nerven der Zocker. Viele lieben "Soulslike"-Games, viele verlieren schnell die Geduld und Lust. Mit "Flintlock - The Siege of Dawn" könnte nun ein Titel den perfekten Einstieg in das Genre liefern.

Wer sich in "Soulslike"-Games wohlfühlt, der weiß, dass Leiden dazugehört, damit sich Erfolge umso süßer anfühlen. Das Videospielgenre, das für einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad und gnadenloses Gameplay sowie epische Bosskämpfe steht, ist nicht jedermanns Sache - vor allem nichts für Leute, die schnell frustriert sind. Mit "Flintlock - The Siege of Dawn" veröffentlicht A44 Games einen Titel, der einen sanften Einstieg in das Genre bietet, bei der Story zwar auf Nummer sicher geht, aber mit göttlich guten Bosskämpfen zu begeistern weiß. ntv.de hat das Spiel getestet.

Das Spiel ist in einer Fantasywelt angesiedelt, in der die Götter die Menschheit unterdrücken. Durch einen Riss im Tor zur Unterwelt kämpft die Stadt "Morgenröte" damit, Scharen an Untoten zurückzudrängen. Als Soldatin Nor Vanek sollen die Spielerinnen und Spieler nun das Tor mit tonnenweise Schwarzpulver in die Luft sprengen - und für immer schließen. Der Versuch misslingt, weil die Götter eingreifen. Statt das Tor zu schließen, ebnet die Explosion den Weg für viele Kreaturen der Unterwelt. Nor wird dabei in einen Abgrund geschleudert und wacht neben einem fuchsähnlichen Wesen names Enki auf, das ihr beim Rachefeldzug gegen die Götter helfen will.

Nor hat den Göttern Rache geschworen.

Nor hat den Göttern Rache geschworen.

(Foto: A44 Games)

Während die Partnerschaft zwischen Nor und Enki ganz ordentlich erzählt ist, ihre Aufs und Abs hat, fallen fast alle anderen Charaktere unter den Tisch. In der Erzählung fehlen damit Ankerpunkte, die es in so einem dynamischen Abenteuer braucht. Dazu sind die Aufgaben nicht gerade abwechslungsreich: Man zieht von Dorf zu Dorf und befreit die Gegend von Untoten. Gerade hier hätte man sich von vielen anderen Titeln des Genres absetzen können. Die kryptischen und verschachtelten Erzählungen aus Spielen wie "Dark Souls" und "Elden Ring" sind nämlich nicht für jeden was.

Schweißperlen auf der Stirn

Die Entwickler konzentrieren sich stärker auf das Gameplay in der halboffenen Welt, die wunderbar gestaltet ist. Erkunden muss man aber nicht immer wieder neu, es gibt in "Flintlock" etliche Abkürzungen und Schnellreisemöglichkeiten. Der Schwierigkeitsgrad des Genres ist ja eine Sache für sich, in "Flintlock" kann man ihn zumindest vorab bestimmen. Die drei Stufen sind "Storymodus", "normal" und "besonders schwer". "Normal" sollte aber auch schon dem einen oder anderen Zocker die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Denn sobald Nor einmal das Zeitliche segnen, muss vom letzten Zwischenstopp begonnen und die gesammelte Erfahrung (hier Ruf genannt) am Ort des Todes wieder eingesammelt werden - ein klassisches Soulslike-Element.

Der Revolver ist immer im Anschlag.

Der Revolver ist immer im Anschlag.

(Foto: A44 Games)

Interessant ist dabei die Multiplikator-Option: Je länger der Spieler fehlerfrei durch die Welt von "Flintlock" metzelt, desto mehr wächst der Multiplikator auf den gesammelten Ruf. Per Tastendruck kann man den jederzeit einsetzen; kassiert man einen Treffer durch die Gegner, ist der Multiplikator futsch.

Und Treffer kassieren, das gehört leider dazu. Nor ist mit Axt, Muskete und Pistole bewaffnet. Im Nahkampf ist eine Balance aus Attacke und Parade notwendig, um die normalen untoten Gegner und später auch die kniffligen Bosse zu bezwingen. Einige Gegner haben eine Haltungsleiste, die man zunächst durchbrechen muss, ehe man Schaden anrichten kann. Hier wird auch Enki aktiv, den fliegenden Fuchs kann man nämlich auch auf Zombies und andere Kreaturen hetzen. Dazu hat er noch einen Spezialangriff, mit dem man flächendeckend gleich mehrere Gegner angreifen kann.

Die Kämpfe sind schnell und flüssig. Angriffe ketten sich mit Leichtigkeit aneinander und man spürt förmlich die Auswirkungen bei jedem Treffer mit Axt, Hammer, Gewehr und magischen Fähigkeiten. Geht es gegen die Götter, stimmen Dramatik und Action. Kombiniert mit dem hohen Schwierigkeitsgrad entstehen hier epische Schlachten - die auch mal verloren gehen.

Während ein großer Fokus auf dem Kampfsystem liegt, ist Looten und Craften dafür in "Flintlock" eher nebensächlich. Die wenigen Ressourcen, die sich finden lassen, können für verschiedene Rüstungsteile genutzt werden, um einzigartige Fähigkeiten zu erlangen, wie beispielsweise die Erhöhung der Angriffsreichweite.

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Auch wenn der Einstieg ein wenig holprig ist, ist "Flintlock: The Siege of Dawn" eines dieser Soulslikes, die besser werden, wenn man weiter einsteigt und mehr der interessanten Fähigkeiten freischaltet, die es ermöglichen, die Vorteile der Angriffsketten und XP-Multiplikatoren voll auszunutzen. Um das Beste aus dem Spiel herauszuholen, muss man jedoch die ausgetretenen Pfade verlassen, um Nebenquests zu lösen und optionale Kämpfe zu finden. Diese sind herausfordernd genug, um auch Soulslike-Fans zu begeistern. Das nötige Frustpotenzial bringt das Spiel natürlich auch mit sich - es bleibt aber eher eine Nervenschlacht für Einsteiger.

"Flintlock - The Siege of Dawn" ist für Playstation 5, Xbox Series X/S und PC erhältlich.

Quelle: ntv.de

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