Technik

Irre teuer, aber auch sehr gut Roborock S8 Pro Ultra ist der König der Saugroboter

Roborock S8 Pro Ultra Test (1 von 9).jpg

Der Roborock S8 Pro Ultra findet per LIDAR-Navigation seinen Weg.

(Foto: kwe)

Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Informationen zu unserer Vorlesefunktion finden Sie hier.
Wir freuen uns über Ihr Feedback zu diesem Angebot. 

Der Roborock S8 Pro Ultra ist ein Saug- und Wischroboter, der fast keine Wünsche offen lässt. Er putzt gut, hat eine ausgezeichnete Orientierung und nimmt Nutzern sogar weitgehend die Wartung ab. Besser geht's kaum, teurer aber auch nicht.

Reinigungsroboter bereiten nur dann Vergnügen, wenn sie wirklich selbstständig die Wohnung sauber halten können. Muss man sich zu oft um sie kümmern, kann man auch gleich selbst staubsaugen und wischen. Beim Roborock S8 Pro Ultra ist das nicht der Fall, wie der Praxistest von ntv.de zeigt. Der Roboter findet sich alleine bestens zurecht, reinigt glatte Böden und Teppiche gut, lässt kaum eine Ecke aus und trocknet sogar seinen Mopp selbst. Allerdings benötigt der smarte Haushaltshelfer recht viel Platz und ist mit einem Preis von rund 1500 Euro sehr, sehr teuer.

Selbstständig tanken, entleeren, reinigen und trocknen

Roborock S8 Pro Ultra Test (7 von 9).jpg

Für die große Dockingstation muss man erstmal einen passenden Platz finden.

(Foto: kwe)

Eine Besonderheit des Roborock S8 Pro Ultra ist seine Dockingstation, in der er nicht nur seinen Akku auflädt. Er tankt dort auch selbstständig frisches Wasser, und Schmutzwasser wird abgesaugt. Ebenso wird in der Station der Staubbehälter des Roboters automatisch geleert. Man muss sich auch keine Gedanken um einen möglicherweise muffigen Mopp machen. Er wird in dem Dock nach einem Einsatz nicht nur gereinigt, sondern auch getrocknet.

Für den Service enthält die Station drei großzügige Behälter und hat entsprechende Maße. Weil die Tanks nach oben abgezogen werden, kann man die Station auch nicht unter einem Regal verstecken. Sie benötigt also viel Platz und ist alles andere als unauffällig. Weil die Behälter so groß sind, muss man sie aber auch nur selten entleeren beziehungsweise auffüllen. Bei normaler Verschmutzung können das mehrere Wochen sein.

Aufgebaut ist die Dockingstation schnell. Davor muss man sie allerdings von sehr viel Styropor befreien, in das sie und der Roboter verpackt sind. Das ist zwar günstig und effektiv, aber nicht umweltfreundlich. Positiv dagegen ist die Möglichkeit, bei einem entsprechenden Tarif den Roboter nur dann zu laden, wenn die Strompreise niedrig sind.

Sehr gute Navigation

Nachdem man die zugehörige Roborock-App installiert hat, ist der S8 Pro Ultra schnell hinzugefügt und mit dem WLAN verbunden. Ist das Wasser aufgefüllt, kann man nach kurzer Ladezeit auch schon loslegen, indem man den Roboter einfach startet. Er fährt dann los und scannt beim ersten Durchlauf den Raum mit seinem Laser-Entfernungsmesser, der in dem kleinen Turm auf der Oberseite sitzt.

img1.png

Der Roboter erkennt auch Schwellen und überquert sie vorsichtig.

(Foto: kwe)

Eine zusätzliche Kamera hat der Roboter nicht, er legt aber trotzdem in erstaunlich kurzer Zeit eine sehr genaue räumliche Karte des Gebiets an, das ihm zugänglich ist. Im Test ließ er keine Ecke aus, die er mit seinem rund 35 Zentimeter großen Durchmesser und knapp 11 Zentimetern Höhe erreichen kann. Ebenso zeichnete er zuverlässig auf, ob er sich über Teppich oder glatte Böden bewegte.

Sind zu hohe Schwellen zwischen Räumen oder sind sie über verschiedene Etagen verteilt, kann der Roboter bis zu vier Karten mit mehreren Ebenen speichern. Nutzer haben die Möglichkeit, Räume in der App zu bearbeiten, unter anderem Sperrzonen einzurichten oder Möbel virtuell zu platzieren.

Vorsichtig und vorausschauend

Im Test ermittelte der Roborock S8 Pro Ultra problemlos seine Position, wenn er nicht aus seinem Dock heraus startete. Ebenso ließ er sich nicht durch Veränderungen irritieren. Stehen Stühle beispielsweise nicht dort, wo sie beim ersten Mal gescannt wurden, passt er die Karte einfach an. Um neue Räume zu erschließen, stellt man den Roboter einfach dort ab und startet ihn.

Roborock S8 Pro Ultra Test (2 von 9).jpg

Auch kleine Hindernisse erkennt der S8 Pro Ultra und weicht ihnen aus.

(Foto: kwe)

Eigentlich sollte man ein Zimmer für eine Reinigung vorbereiten, also die Fläche so weit wie möglich freiräumen. Vergessenes Spielzeug oder andere Gegenstände auf seinem Weg erkennt der Roboter aber bei aktivierter "ReactiveAI-Objekterkennung" sehr gut und weicht ihnen aus.

Ebenso kann man festlegen, dass er sich Möbeln et cetera vorsichtiger nähert und einen Kontakt möglichst vermeidet. Hat man ein Haustier, kann man außerdem einstellen, dass der Roboter auf Begegnungen mit ihm vorbereitet ist. Der S8 Pro Ultra verwickelte sich im Test auch nicht in Stromkabel, dünne Strippen übersieht er aber gelegentlich.

Viele Möglichkeiten, aber unkompliziert

Reinigungstouren kann man schlicht über den Einschalter des Roboters starten, Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri nutzen oder in der App ein Programm für einen oder alle Räume wählen. Ebenso ist es möglich, die Putzhilfe zeitgesteuert loszuschicken. Zusätzlich kann eingestellt werden, wie genau Teppiche oder glatte Böden gereinigt werden.

Dazu gehört, dass der Roboter automatisch den Mopp anhebt, wenn er beispielsweise von Dielen auf kurzflorige Teppiche fährt. Dann erhöht er auch automatisch die Saugleistung. Erkennt er eine niedrige Schwelle beim Übergang, pausiert er dort auf Wunsch die Reinigung.

Bei höherem Flor kann man festlegen, dass der Roboter den Teppich auslässt, solange der Mopp montiert ist. Schließlich bietet die App auch noch eine Fernsteuerung, mit der man zum Beispiel gezielt verschüttete Flüssigkeiten aufwischen kann, ohne den ganzen Raum zu reinigen.

Roborock S8 Pro Ultra Test (6 von 9).jpg

Die Gummiwalzen lassen sich zur Not schnell und einfach zur Reinigung entnehmen.

(Foto: kwe)

Das alles hat im Test sehr gut geklappt. Es wäre allerdings nur technischer Schnickschnack, würde der Boden nicht richtig sauber. Doch auch in diesem entscheidenden Punkt hat der Roborock S8 Pro Ultra im Praxistest überzeugt.

Stark auf glatten Böden, gut auf Teppichen

Die Saugkraft ist für einen Roboter mit bis zu 6000 Pascal (Pa) sehr hoch, normale Staubsauger kommen aber auf 15.000 oder mehr Pa. Trotzdem hat der S8 Pro Ultra im Test nicht nur glatte Böden sehr gut gereinigt, sondern auch kurzflorige Teppiche effektiv von Staub und Fusseln befreit. Haare entfernte er ebenfalls zuverlässig.

Roborock S8 Pro Ultra Test (3 von 9).jpg

Getrocknete Ketchup- oder Zahnpastaflecken ...

(Foto: kwe)

Dafür verantwortlich sind zwei gegenläufig rotierende Gummiwalzen, die Verunreinigungen mit Lamellen zu den Saugdüsen schaufeln. Da es sich nicht um Bürsten handelt, wickeln die Walzen auch selten Haare auf. Passiert dies doch einmal, kann man sie leicht herausnehmen und reinigen.

Obwohl der Roboter eine seitliche Bürste rotieren lässt, um entlang von Wänden und Möbeln besser reinigen zu können, bleibt hier etwas mehr liegen. Aber das Problem haben sogar "richtige" Staubsauger. Insgesamt kann man sagen, dass die Saugleistung auf Teppichböden für einen Roboter richtig gut ist.

Roborock S8 Pro Ultra Test (4 von 9).jpg

... kann der Roboter auch auf höchster Vibrationsstufe nicht beseitigen.

(Foto: kwe)

Die Wischergebnisse sind sogar sehr gut. Das erreicht der S8 Pro Ultra mit einem Mopp, der von zwei Modulen angetrieben mit bis zu 3000 Zyklen pro Minute vibriert. Die volle Leistung muss man aber erst aktivieren, zum Stromsparen ist die mittlere Stufe voreingestellt. Wie beim Saugen den Mopp, kann der Roboter für bessere Ergebnisse beim Wischen die Walzen anheben.

Im Test hat der Roborock S8 Pro Ultra auf den ersten Blick alles aufgewischt, was zu sehen war, inklusive getrockneter Kaffee- und Apfelsaft-Flecken. Zu viel darf man aber nicht erwarten, bei über Nacht getrockneten Ketchup- und Zahnpasta-Tropfen stieß der Roboter an seine Grenzen. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass sich die Flecken auch per Hand erst nach heftigem Schrubben entfernen ließen.

Fazit

Mehr zum Thema

Vielleicht gibt es den einen oder anderen Spezialisten, der eine Disziplin besser beherrscht als der Roborock S8 Pro Ultra. Als Gesamtpaket bekommt man derzeit aber vermutlich kaum einen besseren Saug- und Wischroboter. Die Reinigungsleistung ist gut bis sehr gut, die LIDAR-Navigation ausgezeichnet, die Selbstwartung superbequem. Die hervorragende App bietet viele Möglichkeiten, man kann den Roboter aber auch einfach machen lassen.

Der Roborock S8 Pro Ultra hat mit rund 1500 Euro einen enorm hohen Preis. Wer auf etwas Luxus verzichten kann, spart mit den einfacher ausgestatteten Varianten S8+ oder S8 für 900 beziehungsweise 700 Euro eine Menge Geld - oder greift zum Vorjahresmodell S7 Pro Ultra, das fast ebenso gut ist, aber schon ab 900 Euro angeboten wird.

Quelle: ntv.de

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen