Angela Merkel

Die Bundestagswahl war Merkels größter Triumph. Doch nun nähren ihr Einsatz für die Auto-Lobby und eine Mega-Spende Zweifel am Merkel-Markenkern: Überparteilichkeit. Die Klima-Kanzlerin muss sich den Vorwurf der Käuflichkeit gefallen lassen. Ein Kommentar von Hannes Vogel

• "Krassester Fall von gekaufter Politik seit Langem" BMW-Aktionäre überhäufen CDU mit Geld

Die Großspende von BMW an die CDU hat ein Geschmäckle: Die meisten Kommentatoren der Tageszeitungen sehen es als peinlich für die Bundeskanzlerin an, dass ausgerechnet die Quandts als Profiteure aufgeweichter Klimaauflagen so viel Geld verschenken.

Der Vorgang erinnert an die "Mövenpick"-Affäre der FDP: 690.000 Euro spendet der Quandt-Clan an die CDU. Kurz vor dem Geld-Regen der BMW-Großaktionäre hatte Kanzlerin Merkel strengere EU-Abgasnormen verhindert. Davon profitieren vor allem Premiumhersteller - wie BMW.

• Umweltminister im Dienste der Autolobby Altmaier will CO2-Grenzwerte aufweichen

Der bayerische Alleinregierer weiß genau, wie er seine Politikerkollegen ärgern kann. Gezielt verbreitet Horst Seehofer scheinbar arglos, dass er am Freitag gedenkt, mit CDU-Chefin Merkel und SPD-Chef Gabriel zu sprechen - jenseits der offiziell verabredeten Treffen. Den Grünen dürfte das gar nicht gefallen. Von Nora Schareika

Dass Angela Merkel für "Neuland" Werbung macht, freut Eshkol Nevo besonders. Auch wenn sie vielleicht nicht unbedingt wie der israelische Autor der Frage nachgehen will, ob man auf dem Pfad bleiben oder seinem Herzen folgen sollte. Von Samira Lazarovic

Trotz Dementis vonseiten der CDU und der SPD soll an diesem Freitag ein informelles Dreiertreffen der Parteichefs von Union und SPD stattfinden. Das stellt CSU-Chef Seehofer klar. Irgendwann am Freitag werde es ein solches Treffen geben, so Seehofer. Zudem könnte schon in der kommenden Woche entschieden werden, mit wem die Union in Koalitionsverhandlungen geht.

Die Verhandlungsführer der Grünen stehen bereits fest, nun greift Bundeskanzlerin Merkel zum Hörer und lädt den potenziellen Koalitionspartner zu einem Sondierungsgespräch ein. Gibt es doch Parallelgespräche "um die Preise zu drücken", wie Parteichef Özdemir warnt?

Vergleiche mit der Eisernen Lady sind schnell gemacht, wenn eine Frau mehrfach zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gekürt wird. Doch Bundeskanzlerin Merkel ist zu einer Ikone unserer Zeit geworden, weil sie sich selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellt. Von Nina dos Santos, CNN International

Wer traut sich? SPD und Grüne zieren sich, mit der Kanzlerin über eine neue Regierung zu verhandeln. Merkel hält sich alle Optionen offen. Selbst beim Tabu-Thema Steuern deutet sich Bewegung an - und ein erster Konflikt zwischen CDU und CSU.

• Pressestimmen So etwas "hat es noch nicht gegeben"
• Linke Mehrheit? Fünf-Prozent-Hürde ist nicht mehr zeitgemäß

Die letzte Bundesregierung hat von Ökonom Gustav Horn keine guten Noten gekriegt: lauter Vierer und Fünfer. Die frisch wiedergewählte Bundeskanzlerin Merkel bekommt deshalb einige Hausaufgaben von Horn. Themen: Eurokrise, Arbeitsmarkt und Infrastruktur.

• Dossier: Bundestagswahl in den Augen der Wirtschaft Jede Menge offene Fragen