Flüchtlingspolitik

Der Streit um die Verteilung von Flüchtlingen in Europa droht zu eskalieren: Die Regelung, dass Flüchtlinge in ihrem Ankunftsland einen Asylantrag stellen müssen kollidiert mit der Reisefreiheit. Die Innenminister warnen vor dem Ende eines grenzenlosen Europas.

Soldaten der Fregatte "Schleswig-Holstein" nehmen im Mittelmeer Hunderte Flüchtlinge an Bord. Ihre italienischen Kollegen übernehmen den Rest: Flüchtlinge übernehmen und Boote versenken.

Etwa 200 Flüchtlinge blockieren einen Grenzübergang zwischen Italien und Frankreich. Sie wollen durch, man lässt sie aber nicht. Deshalb treten sie in einen Sitzstreik - bis es den Sicherheitskräften reicht.

An der Grenze zwischen Italien und Frankreich ist für rund hundert Flüchtlinge aus Afrika Endstation. Die französischen Gendarmen lassen niemanden herein. Die Gestrandeten wollen aber nicht in Italien bleiben - um jeden Preis.

Um den steigenden Flüchtlingsstrom zu bewältigen, erwägt die ungarische Regierung drastische Mittel: Möglicherweise wird die Grenze zum Nachbarland Serbien komplett geschlossen.

Der bevorstehende Flüchtlingsgipfel wirft seinen Schatten bereits voraus. Die Kanzlerin berät mit Ministerpräsidenten und Kommunalverbänden über den Umgang mit den steigenden Flüchtlingszahlen. Berlin macht offenbar zukünftig mehr Geld locker.

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Dutzende Flüchtlinge aus Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka sind auf dem Weg nach Neuseeland und werden auf dem offenen Meer von der australischen Marine abgefangen. In höchster Not erreichen die Menschen eine indonesische Insel. Australien sieht sich im Recht.

Es ist vermutlich ein trauriger Rekord: Alleine am Freitag greifen Helfer insgesamt 4200 Flüchtlinge im Mittelmeer auf. Die meisten von ihnen überleben die Reise, 17 sterben. Für Kritiker der EU-Flüchtlingspolitik belegen diese Zahlen, dass es Zeit ist, zu handeln.

Nahe Flüchtlingslagern werden Dutzende Gräber entdeckt. Bei den Leichen handelt sich mutmaßlich um Flüchtlinge. Lange ist unklar, ob es es Massengräber sind. Doch dafür sieht die Regierung keine Anzeichen. Der Druck bleibt indes weiter hoch.

Einige EU-Staaten leisten viel, andere sehr wenig - die Verteilung von Flüchtlingen in der EU ist ungerecht. Das will die EU-Kommission ändern. Ein ambitioniertes Vorhaben, denn auf die Solidarität der Mitgliedstaaten kann sie nicht setzen. Ein Kommentar von Issio Ehrich

• EU stellt neue Flüchtlingspolitik vor Ein Notfall-Plan für Rom und Athen