Flüchtlingspolitik

Für jeden syrischen Flüchtling im Schnitt ein Angehöriger - so lautet die Rechnung des Bundes mit Blick auf die Möglichkeit für Familiennachzug nach Deutschland. Das belastet zwar die Sozialkassen, aber stufenweise.

In der Flüchtlingskrise setzt Österreichs Außenminister Kurz auf Abschreckung. Seine Idee: Bootsflüchtlinge im Mittelmeer abfangen, sofort zurückschicken - oder auf Inseln wie Lesbos festhalten.

Nach monatelangen Auseinandersetzungen vor allem um die Flüchtlingspolitik will der CSU-Vorsitzende Seehofer seinen Frieden mit CDU-Chefin Merkel machen. Zugleich verwahrt sich der bayerische Ministerpräsident gegen Ratschläge von Dritten.

Das Mordattentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Notlösung - so schildert ein Polizist das Vorgehen von Frank S. Eigentlich hatte der geständige Attentäter es demnach auf die Kanzlerin abgesehen, die war allerdings zu schwer zu erreichen.

An der libyschen Küste werden mehr als hundert tote Flüchtlinge gefunden. Die lybische Marine geht davon aus, dass noch mehr Leichen gefunden werden. Nach einem weiteren Schiffsunglück vor Kreta werden hunderte Menschen vermisst.

Erst spricht CDU-Mann Schäuble von "Attacken" Seehofers gegen Kanzlerin Merkel. Dann steht soagr ein Bruch der Union im Raum. Nun meldet sich der CSU-Chef zu Wort. Alles halb so wild, wie es scheint. Oder doch nicht?

Wien bleibt in der Flüchtlingskrise weiter hart. Derzeit wird die Möglichkeit der sofortigen Zurückweisung vieler Flüchtlinge an der Grenze vorbereitet. Die Aktion könnte bereits im Sommer nötig werden, meint die Alpenrepublik.

Der Richtungsstreit in der Union eskaliert. Nachdem Bundesfinanzminister und Christdemokrat Schäuble CSU-Chef Seehofer verbal scharf angegangen ist, legt nun der frühere CDU-Generalsekretär Geißler nach.

• "Ziemlich einseitig" Schäuble weist Seehofer zurecht

Über die Balkanroute kommen Hunderttausende Menschen nach Europa. Nachdem die angrenzenden EU-Staaten diesen Weg abriegeln, suchen Flüchtlinge und Schlepper nach neuen Möglichkeiten - eine führt offenbar über Kreta.

Union und SPD sind heute bei den Wählern unbeliebter denn je. Zu tief sitzt der Ärger der Deutschen über die Politik der Bundesregierung - vor allem in der Flüchtlingsfrage. Dennoch würde die Kanzlerin heute nicht anders handeln als noch vor einem Jahr.