Wirtschaft

Erwerbslosigkeit steigt leicht Arbeitsmarkt bislang von Krisen verschont

312188771.jpg

Der Arbeitsmarkt zeigte sich im August erneut sehr robust, wie die BA mitteilt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich trotz Krieg in der Ukraine und der Energiekrise robust. Zwar registriert die Bundesagentur mehr Arbeitslose. Doch die für den August nicht unübliche Entwicklung geht in weiten Teilen auf die erfassten ukrainischen Geflüchteten zurück.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist trotz massiver weltweiter Krisen im August nur geringfügig angestiegen. "Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt robust", sagte die neue BA-Vorstandschefin Andrea Nahles in Nürnberg. Zwar habe die Erwerbslosenzahl stärker zugenommen als jahreszeitlich sonst üblich. Dies liege aber weiterhin an der Erfassung ukrainischer Flüchtlinge in der Statistik. Dies hatte die Arbeitslosenzahl bereits im Juni und Juli erhöht. Die Flüchtlinge werden inzwischen nicht mehr über das Asylbewerberleistungsgesetz, sondern über die Grundsicherung erfasst und tauchen damit auch in der Arbeitslosenstatistik auf.

Laut BA stieg die Arbeitslosenzahl von Juli auf August um 77.000 auf 2,547 Millionen. Die Arbeitslosenquote legte um 0,2 Punkte auf 5,6 Prozent zu. Im Vergleich zum August des Vorjahres sank die Zahl der Arbeitslosen um 31.000. Eine höhere Arbeitslosigkeit ist für den August üblich, bevor mit dem Ende der Sommerferien und dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres der Herbstaufschwung einsetzt. Unter Herausrechnung der saisonbedingten Schwankungen stieg die Arbeitslosigkeit laut BA um 28.000 auf 2,497 Millionen.

Kaum Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat bisher die Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges. Die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit - einer der ersten Indikatoren für Probleme bei Betrieben - betrug den Angaben der Bundesagentur zufolge im August lediglich 36.000. Tatsächlich in Anspruch genommen wurde Kurzarbeit im Juni noch von 259.000 Menschen in Deutschland. Aktuellere Daten liegen derzeit nicht vor. Im April 2020 hatten fast sechs Millionen Deutsche Kurzarbeitergeld erhalten.

Dagegen bewegt sich die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften weiterhin auf sehr hohem Niveau. Im August waren 887.000 freie Arbeitsstellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet, 108.000 mehr als noch vor einem Jahr.

Mehr zum Thema

Auf dem Ausbildungsmarkt waren im August noch 112.000 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Lehrstelle. 182.000 Ausbildungsplätze waren unbesetzt. Die Bundesagentur geht davon aus, dass sich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen und der unversorgten Bewerber bis Ende September noch deutlich reduzieren wird.

Die ehemalige SPD-Parteichefin Nahles hatte Anfang August ihre neue Position in Nürnberg angetreten und präsentierte erstmals die Statistik der Bundesagentur.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen