Im vergangenen Jahr legt Andrea Nahles ihr Amt als Parteichefin der SPD nieder. Nun übernimmt die ehemalige Arbeitsministerin eine neue Aufgabe in Brüssel. EU-Sozialkomissar Schmit freut sich über die prominente Verstärkung.
Im Juni 2019 legt Andrea Nahles entnervt und zermürbt ihr Amt als Parteichefin der Sozialdemokraten nieder. In Kürze tritt die einstige Spitzenfrau der SPD offenbar einen neuen Job an. Zwar nicht im Finanzministerium, aber immerhin in der Nähe. Zumindest organisatorisch.
Der GroKo-Ausstieg ist verschoben, die SPD-Spitze umgefallen, inhaltlich gibt es nur wenige Überraschungen. Was lehrt das Delegiertentreffen über die Partei? Von Benjamin Konietzny und Jürgen Wutschke, Berlin
Rund ein halbes Jahr nach dem Rückzug von Andrea Nahles hat die SPD wieder eine reguläre Führung. Erstmals wird die Partei künftig von einem Duo geführt. Der Parteitag in Berlin wählt mit Esken und Walter-Borjans zwei Kritiker der Großen Koalition. Beide kündigen Korrekturen in deren Politik an.
Am Ende kann nur eine von ihnen den Co-Vorsitz der SPD übernehmen. Doch egal, wer gewinnt, Saskia Esken und Klara Geywitz wollen sich für eine frauen- und familienfreundlichere Politik einsetzen. Die beiden Sozialdemokratinnen prangern nächtliche Sitzungen und verbale Ausfälle an.
Showdown im Willy-Brandt-Haus: Am Abend wissen die Sozialdemokraten, wer ihr neues Vorsitzenden-Duo wird - oder aber, ob es zur Stichwahl kommt. Derweil bekennt sich der Fraktionsvorsitzende Mützenich zu seinem Favoriten und einem Verbleib in der Koalition.
Vor vier Monaten zieht sich Andrea Nahles fast vollständig aus der Politik zurück. Nun gibt sie ihr letztes Interview als Politikerin. Mit einer Lokalzeitung spricht sie unter anderem über ihren Rücktritt. Ruhig angehen möchte sie ihr neues Leben aber nicht.
Nachdem SPD-Politikerin Andrea Nahles den Vorsitz ihrer Partei und der Fraktion abgegeben hat, legt die Sozialdemokratin nun auch offiziell ihr Bundestagsmandat nieder. Ab dem 1. November ist die 49-Jährige frei von jeglichen Ämtern.
Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles herrschen in der SPD Bitterkeit und Resignation. Diese Zeiten sollen nun vorbei sein, ist sich Interimschefin Malu Dreyer sicher. In der Partei bestehe Einigkeit, dass es nach den nächsten Wahlen in die Opposition geht.
Bisher bekleidete er das Amt kommissarisch, nun macht die SPD im Bundestag daraus eine Daueraufgabe: Rolf Mützenich wird mit großer Mehrheit zum Fraktionschef gewählt. Und auch seine Vorschläge für den Vorstand bekommen breite Zustimmung.
17 Kandidaten, zweieinhalb Stunden, 23 Abende: Die knappe, gnadenlos herunterratternde Redezeit erweist sich als härtester Gegner für die Bewerber um den SPD-Vorsitz. Dennoch liefert der Auftakt des Kandidaten-Castings überraschende Erkenntnisse. Von Frauke Niemeyer, Saarbrücken
"Wir sind eine politische Partei und keine Unterhaltungssendung." Für Kevin Kühnert ist eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz keine Option. Er wolle so Schaden von seiner Partei abwenden. Zudem gibt es zwei Bewerber, deren Kandidatur er ausdrücklich unterstützt.
Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles muss der SPD-Parteivorsitz neu besetzt werden. Dabei kristallisiert sich bereits ein Favoritenduo heraus. Eine Doppelspitze ist allerdings gar nicht im Sinne der Parteimitglieder.
Erst wollte keiner, jetzt wird die Liste der Bewerber für den SPD-Chefposten langsam unübersichtlich: Vom betagten Ex-Abgeordneten bis zum Nahles-Schreck ist kurz vor dem Stichtag alles dabei. Nur Schwergewichte aus der ersten Reihe sind weiter rar. Von Martin Morcinek