Wirtschaft

Nach Verlust von Kabinenwand Bericht: Boeing soll Rumpfteil selbst falsch eingebaut haben

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Der Chef des Flugzeugbauers Boeing hatte nach Notlandung "Fehler" eingeräumt.

Der Chef des Flugzeugbauers Boeing hatte nach Notlandung "Fehler" eingeräumt.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Eine 737-Max-9 von Alaska Airlines verliert kurz nach dem Start ein Rumpfteil. Fast 200 der Flieger müssen erst einmal am Boden bleiben. Jetzt heißt es, dass Boeing-Mechaniker die Rumpfplatte falsch installiert haben sollen.

Für den Vorfall rund um das Herausbrechen eines Kabinenteils bei einem Boeing-Flieger der Typs 737-9 Max Anfang gibt es noch immer keinen offiziellen Untersuchungsbericht. Das Rumpfteil, welches kurz nach dem Start vom Flughafen in Portland im Bundesstaat Oregon von einem Alaska-Airlines-Flugzeug auf einer Flughöhe von fast 5000 Metern abriss, soll wohl von Boeing-Mechanikern zu Reparaturzwecken ausgebaut und dann unsachgemäß wieder eingebaut worden sein. Das berichtet die "Seattle Times" unter Berufung auf eine mit den Arbeiten vertraute Quelle.

Auch die "New York Times" meldet, dass Herstellungs- oder Installationsprobleme für den Vorfall verantwortlich sein sollen. Sollte die Untersuchung der Unfallermittlungsbehörde NTSB dies bestätigen, wäre Boeing dem Bericht der "Seattle Times" zufolge wohl in erster Linie selbst für den Unfall verantwortlich und nicht der Zulieferer Spirit AeroSystems, der die Platte ursprünglich in den Rumpf des Flugzeugs vom Typ 737-9 MAX eingebaut hatte.

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Boeing hatte den Flieger an Alaska Airline erst zwei Monate vor dem Vorfall ausgeliefert. Das beim Flug verlorene Rumpfteil füllt eigentlich den Raum aus, der bei einem Flugzeug mit mehr Sitzen von einer Notausgangstür eingenommen worden wäre und stützte sich in erster Linie auf zwei Bolzenpaare oben und unten sowie auf Metallstifte und Polster an den Seiten, um in der Öffnung fixiert zu bleiben, heißt es im Bericht der "New York Times". Boeing wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu den Vorgängen äußern und verwies auf den noch ausstehenden Bericht der Unfallermittlungsbehörde.

Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster auf dem Flug an der US-Pazifikküste hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 MAX angeordnet. Bei Flugzeugen des US-Herstellers hatte es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder verschiedene Pannen gegeben.

Quelle: ntv.de, lme

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