Abhängigkeit von Moskau senken Einigung für LNG-Terminal in Brunsbüttel steht
05.03.2022, 13:59 Uhr
Auch Wilhelmshaven ist als Standort für ein LNG-Terminal im Gespräch.
(Foto: picture alliance/dpa)
Deutschland bezieht teilweise bis zu 55 Prozent seines Erdgases aus Russland. Nach dem Einmarsch in der Ukraine setzt die Bundesregierung alles daran, diese Abhängigkeit zu beenden. Ein neues Terminal für Flüssiggas in Brunsbüttel ist der erste Schritt in diese Richtung
In Deutschland rückt der Bau eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Brunsbüttel näher, mit dem die Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen vermindert werden soll. Die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die niederländische Gasunie und der Energie-Konzern RWE hätten eine Grundsatzvereinbarung (MoU) zur gemeinsamen Errichtung des Terminals unterzeichnet, teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die KfW werde über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 Prozent am LNG-Terminal übernehmen, Betreiberin werde Gasunie.
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sei es notwendig, die Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens zu verringern, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck. RWE-Chef Markus Krebber sagte, der zügige Bau des Terminals leiste einen wichtigen Beitrag, um die Bezugsquellen für Gas weiter zu diversifizieren.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte den zügigen Bau von zwei Flüssiggas-Terminals in Deutschland angekündigt - in Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Deutschland bezog zuletzt rund 55 Prozent seines Erdgases aus Russland.
Erdgas ist als Brückentechnologie nach dem geplanten Aus für Atomenergie am Jahresende und Kohlekraft im Jahr 2030 nötig. Perspektivisch sei es vorgesehen, das Terminal in Brunsbüttel für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umzurüsten, teilt das Ministerium weiter mit.
Quelle: ntv.de, chr/rts