Wirtschaft

Pariser Themenpark im Visier der EU Zockt Disneyland deutsche Touristen ab?

Von Los Angeles bis San Diego reihen sich die Vergnügungsparks an der kalifornischen Küste entlang. Foto: dpa-infografik

Mit Millionen von Besuchern pro Jahr zählt Disneyland zu den wichtigsten Touristenattraktionen Frankreichs. Nun ermittelt die EU-Kommission, weil der Freizeitpark je nach Herkunft seiner Gäste offenbar teils überhöhte Preise verlangt.

Die EU-Kommission geht Vorwürfen nach, dass der Vergnügungspark Disneyland Paris Besucher aus Deutschland und anderen Ländern wegen ihrer Herkunft benachteiligt. "Wir prüfen gerade einige Beschwerden, davon viele gegen Disneyland Paris", teilte eine Kommissionssprecherin in Brüssel mit. Demnach steht der Vorwurf im Raum, dass Disneyland Paris auf Grundlage der Nationalität oder des Wohnorts unterschiedliche Preise verlange und damit gegen EU-Recht verstoße.

Die britische Zeitung "Financial Times" berichtete, Disneyland Paris verlange von deutschen und britischen Besuchern deutlich überhöhte Preise. So zahlten Franzosen für ein Premium-Paket von Europas größtem Freizeitpark 1346 Euro, Briten aber 1870 Euro und Deutsche sogar 2447 Euro. Aus EU-Kreisen verlautete, die französische Regierung müsse sicherstellen, dass das EU-Recht befolgt werde. Brüssel werde sich daher in der Angelegenheit bald an Frankreich richten.

Seit der Luxemburger Jean-Claude Juncker im November 2014 EU-Kommissionspräsident wurde, führt die Kommission eine Offensive gegen nationale Handelsbarrieren, die zu Lasten der Verbraucher gehen. Die US-Firmen Amazon, Google und Apple zählten zu den ersten Unternehmen, die dies in Form von EU-Verfahren zu spüren bekamen.

Der Freizeitpark rund um Mickey Mouse im französischen Marne-la-Vallée bei Paris, der zu den wichtigsten Touristenattraktionen in Frankreich zählt, schreibt seit vielen Jahren rote Zahlen. Im Geschäftsjahr 2014 war die Besucherzahl erneut gesunken - auf 14,1 Millionen. Zum 20. Geburtstag des Parks waren 2012 noch rund 16 Millionen Besucher gekommen.

Quelle: ntv.de, cri/AFP

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