Mit Uber und LyftWal-Mart testet Lebensmittellieferung

Für einen Aufpreis sollen sich Wal-Mart-Kunden zukünftig ihre Lebensmittel ganz ohne Stress nach Hause liefern lassen können. Doch die Zustellung will das Unternehmen nicht selbst übernehmen. Dafür heuert es lieber die Fahrdienstanbieter Uber und Lyft an.
Der US-Einzelhandelskonzern Wal-Mart testet einen Lebensmittel-Lieferdienst mit den Fahrtdienstanbietern Uber und Lyft und macht damit dem Onlinehändler Amazon unmittelbar Konkurrenz. Der Lebensmittel-Lieferdienst werde ab einem späteren Zeitpunkt im Juni zunächst in Denver und Phoenix verfügbar sein, sagte ein Wal-Mart-Sprecher.
Die Lieferung bis zur Haustür ist ein heiß umkämpftes Geschäftsmodell in den USA. Dutzende von Start-ups, die amerikanische Post, Uber und Amazon wetteifern mit Einzelhändlern, Restaurants und Lebensmittelgeschäften darum, Kunden ihre Waren nach Hause zu bringen.
Bei dem Pilotprogramm mit Uber und Lyft kann ein Kunde seine Lebensmittel online bestellen. Wal-Mart-Mitarbeiter stellen die Waren zusammen und verpacken diese. Kunden können im Online-Shop aus über 35.000 Lebensmitteln, Gesundheits- und Schönheitsprodukten, Babyzubehör oder Dekorationsartikeln wählen. Sollte ein Kunde sich für den Lieferservice entscheiden, können sie ein Zeitfenster für ihre Lieferung angeben. Wal-Mart ruft dann einen Uber- oder Lyft-Fahrer, der die Bestellung abholt und an die Adresse des Kunden liefert.
Lieferung bis vor die Haustür
Die Kontaktaufnahme mit einem Fahrer soll über die übliche App des Unternehmens abgewickelt werden. Wal-Mart sagt, gemeinsam mit Uber und Lyft arbeite man gerade an einer Möglichkeit, wie man den Fahrer mitteilen kann, dass es sich um eine Lebensmittellieferung und keine Fahrgäste handelt. Der Fahrer holt dann die bereits vorbereitete Bestellung ab und fährt sie zum Kunden. Wal-Mart will dann den Kunden anrufen, um ihm mitzuteilen, dass die Ware auf dem Weg sei.
Die Lieferung kostet zwischen 7 und 10 US-Dollar. Die Kunden bezahlen die Waren bei Wal-Mart direkt, nicht bei den Fahrern. Mit der Liefergebühr will das Unternehmen die zusätzlichen Kosten ausgleichen, die bei der Nutzung eines Drittanbieters entstehen.
Der Wal-Mart-Konzern testet bereits einen ähnlichen Dienst in seiner Warenhauskette Sam's Club in Miami und nutzt dazu das Start-up Deliv, das auch taggleiche Lieferungen für Kohl's, Macy's und andere Einzelhändler übernimmt. Auch in Filialen in Denver und San Jose testet das Unternehmen bereits Lebensmittellieferungen. Dass sie mit diesem Programm noch nicht expandiert sind, könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen noch keine erfolgreiche Methode gefunden hat oder die Nachfrage nicht groß genug ist.