Appell von Tierschützern vor Konferenz in Japan Großaugen-Thunfisch droht Ausrottung
26.08.2013, 21:11 Uhr
Frisch gefangene Thunfische liegen zum Verkauf bereit.
(Foto: REUTERS)
Anlässlich einer Konferenz in Tokio zur Rettung der Fischbestände im Pazifik appellieren Tierschützer an die Fischerei-Nationen: Da die Überfischung überhand nimmt, müssen die Fangquoten verringert und die Regeln für den Fischfang strenger werden. Vor allem Japan soll sich bewegen.
Einige Thunfischarten wie der Großaugen-Thunfisch sind nach Ansicht von Tierschützern ernsthaft in Gefahr. Die Zeit zur Rettung der Bestände werde knapp, weil die Fische oft gefangen würden, bevor sie alt genug zur Fortpflanzung seien, erklärten Greenpeace, der World Wide Fund for Nature (WWF) und Umweltforscher des Pew Charitable Trust in Tokio.
Die Fischereinationen müssten ihre Fänge gemeinsam reduzieren, "bevor es zu spät ist", warnten sie anlässlich eines viertägigen Treffens der Western and Pacific Fisheries Commission (WCPFC), das in Kürze in Japan beginnen soll.
Vor allem der Pazifische Großaugen-Thunfisch leide unter Überfischung, was sofortiges Handeln erforderlich mache. Die 25 Mitglieder der Kommission müssten sich auf eine Verringerung der Fangquoten für diese Thunfischart verständigen. Vor allem müsse es strenge Regeln für die sogenannte Ringwadenfischerei und Fischsammler geben, mit denen große Mengen Fisch besonders schnell aus dem Meer geholt werden. Sie werden Kritikern zufolge für viele junge Fische, für Haie, Meeresschildkröten und Rochen zur tödlichen Falle.
Quote gestiegen anstatt zu sinken
Die Menge gefangener Großaugen-Thunfische sei im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 161.697 Tonnen gestiegen, statt um 30 Prozent zu fallen, wie die WCPFC vereinbart habe, erklärten die Organisationen. Japan als größter Thunfisch-Konsument der Welt müsse sich für wirksame Maßnahmen zum Schutz der Fische einsetzen. "Wir hoffen, dass Japan die Initiative ergreift, damit kommende Ressourcen von Großaugen- und Gelbflossen-Thunfisch geschützt werden können", erklärte der WWF-Forscher Aiko Yamauchi.
Die WCPFC war 2004 auf Grundlage eines UN-Abkommens zum Schutz der Thunfischarten und anderer Fischbestände im Pazifik gegründet worden.
Quelle: ntv.de, AFP