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Im Osten besonders viele Tote Infarkt birgt großes Sterberisiko

Schmerzen in der Brust, Erschöpfung und Übelkeit können Anzeichen für einen Herzinfarkt sein.

Schmerzen in der Brust, Erschöpfung und Übelkeit können Anzeichen für einen Herzinfarkt sein.

(Foto: DAK/Wigger/dpa/tmn)

Ostdeutsche sterben einer neuen Studie zufolge häufiger an Herzinfarkt als Westdeutsche. Demnach weisen Hamburg, Berlin und Bremen die niedrigsten, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg die höchsten Werte auf. In Hamburg sind es 18,1 Prozent Sterbefälle weniger als im Bundesdurchschnitt, in Sachsen-Anhalt 23,2 Prozent mehr. Das geht aus dem neuesten Herzbericht hervor, den die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und die Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik in Duisburg vorgelegt haben.

Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2008, aus dem die aktuellsten Daten vorliegen. Damals starben in Deutschland 56.775 Menschen an einem Herzinfarkt, hieß es bei den Medizinern.

Dicke sind am stärksten gefährdet

Die Gründe für einen tödlichen Infarkt sind vielschichtig. Vor allem die Lebensweise spielt eine Rolle. Dicke, Raucher und Bewegungsmuffel sind am stärksten gefährdet. Bei vielen Menschen kommen alle drei Faktoren zusammen. Ist der Infarkt eingetreten, brauchen die Patienten schnellstmöglich Hilfe. Qualität und Schnelligkeit des Rettungsdienstes sind dann ausschlaggebend. In Schleswig-Holstein sind beispielsweise die Rettungsdienste verpflichtet, innerhalb von zwölf Minuten an einem Notfallort zu sein. Brauchen die Retter eine halbe Stunde, ist es bei einem schweren Infarkt oft schon zu spät.

Der Herzinfarkt ist einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jeder vierte Infarktpatient stirbt, weil zu lange mit dem Notruf gewartet hat.

Der Herzinfarkt ist einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jeder vierte Infarktpatient stirbt, weil zu lange mit dem Notruf gewartet hat.

(Foto: dpa)

Regionale Probleme wie eine hohe Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern könnten allein hohe Sterbeziffern nicht erklären, sagte der Präsident der Herzgesellschaft DGTHG, Prof. Friedhelm Beyersdorf. Es gebe auch in Regionen mit geringer Arbeitslosigkeit überdurchschnittliche Sterbeziffern. "Letztlich können wir über die Ursachen nur spekulieren."

Gute Nachrichten hat die Herzgesellschaft für Patienten mit Operationsbedarf. Die Überlebensrate bei Bypass-Operationen liege seit Jahren konstant bei 97 Prozent, obwohl der Anteil älterer Patienten deutlich gestiegen sei. Bei ihnen kämen neben der Herzerkrankung häufig Diabetes und Bluthochdruck hinzu. Bei Aortenklappen-OPs sei die Erfolgsrate auf einen ebenso hohen Wert wie bei den Bypässen gestiegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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