Wachstumsstopp befürchtet Klima setzt Korallen zu
16.07.2010, 11:35 UhrForscher warnen: Die Erwärmung der Meere hemmt das Wachstum von Korallen erheblich. Bereits 2070 könnten Korallen überhaupt nicht mehr weiterwachsen.

Bereits in den letzten Jahren wuchsen die Korallen im Roten Meer deutlich langsamer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Viele Korallen des Roten Meeres könnten wegen der zunehmenden Erwärmung der Meere schon im Jahre 2070 aufhören zu wachsen. Davor warnen US-amerikanische Meeresforscher im Fachjournal "Science". Bereits heute wachsen die Korallenstöcke deutlich langsamer als noch vor 12 Jahren.
Neal Cantin und seine Mitarbeiter vom Ozeanographischen Institut in Woods Hole (USA) hatten das Wachstum der riffbildenden Steinkoralle Diploastrea heliopora im Roten Meer mittels Computertomographie und dreidimensionaler Bildtechnik untersucht. Dabei fanden sie deutliche Veränderungen an den Schichten des inneren Kalkaufbaus, an denen sich ähnlich wie bei Jahresringen der Bäume das Wachstum der Riffe ablesen lässt: Das Wachstum der scheinbar gesunden Korallen war seit 1998 um 30 Prozent gesunken, die Rate der Kalkablagerung um 18 Prozent. In der gleichen Zeit ist die mittlere Temperatur der tropischen Meere um 0,4 bis ein Grad Celsius angestiegen.
Steigt die Temperatur der Meere weiter so an, wie Klimaforscher berechnen, so steht zu erwarten, dass die Korallen etwa 2070 überhaupt nicht mehr weiterwachsen, warnen die Forscher. Dieser Trend sei allerdings umkehrbar. Eine kurzfristige Wärmeperiode in den frühen 40er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte das Wachstum der gleichen Korallenart ebenfalls stark gebremst nach der darauffolgenden Abkühlung hatten diese sich jedoch wieder erholt.
Quelle: ntv.de, dpa