Glimpflicher Krankheitsverlauf Kommission rät zum Grippeschutz
29.11.2010, 15:06 Uhr
(Foto: picture-alliance/ ZB)
Auch Geimpfte können sich noch mit der Grippe anstecken. Aber die Krankheit verläuft nach der Schutzimpfung deutlich milder. Experten raten daher besonders Älteren und Kranken, sich impfen zu lassen.
Eine Grippeschutzimpfung schützt nicht in jedem Fall vor Ansteckung, die Krankheit verläuft aber deutlich milder. Wie Peter Walger vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) erklärte, bauen gesunde Erwachsene nach einmaliger Injektion im Durchschnitt einen über 80-prozentigen Grippeschutz auf. Bei Patienten, die dennoch erkranken, sei der Krankheitsverlauf wesentlich milder als bei nicht geimpften Menschen.
Für Menschen mit Vorerkrankungen, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, sei die Schutzimpfung daher besonders wichtig, betonte der Mediziner. Das Gefährliche seien dabei oftmals nicht die Viren selbst, sondern eine mögliche zusätzliche bakterielle Infektion, die zum Beispiel zu einer tödlichen Lungenentzündung führen können.
Klare Empfehlungen
Wegen des erhöhten Risikos empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Grippe-Impfung für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, medizinisches Personal, Pflegekräfte in Altenheimen und Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit viele Kontakte mit anderen haben.
Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre starben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in jeder Grippesaison 8000 bis 11.000 Menschen an den Folgen der Influenza. Allerdings kann die Zahl der Todesfälle erheblich schwanken. Waren es 2000/2001 nur rund 100 Todesfälle, liegen die Schätzungen für die heftige Grippesaison im Winter 2004/2005 bei rund 15.500 Todesfällen. Daten zur letzten Grippesaison, der Schweinegrippen-Pandemie 2009/2010 liegen derzeit noch nicht vor.
Quelle: ntv.de, AFP