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Verteidigung der Raupen Pfiff schlägt Vögel in die Flucht

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(Foto: picture alliance /dpa)

Kleine Raupen ganz groß: Mit einem Pfiff aus ihrem weit verzweigten Netz von Luftröhren schaffen es die schutzlosen Insekten Vögel zu erschrecken und nicht gefressen zu werden.

Mit einem unerwarteten Pfiff können die ansonsten schutzlosen Raupen der Walnuss-Sphinx sogar Vögel in die Flucht schlagen. Diesen Befund präsentiert eine Gruppe um Jayne Yack von der Carlton Universität (Kanada) im "Journal of Experimental

Biology". Die Forscherinnen hatten zahlreiche Raupen der Art schlüpfen und heranwachsen lassen. Beim vorsichtigen Zusammendrücken mit einer Pinzette war ein Geräusch zu hören, das Yack als Pfeifen beschreibt. Aber wie bringen die Insektenlarven den bis zu vier Sekunden langen Ton heraus?

Unter dem Mikroskop wurde deutlich, dass die Münder der Tiere geschlossen blieben und sie auch nichts mit ihren Mundwerkzeugen taten. Stattdessen zogen sie schlicht ihren Kopf zurück, wohl, um ihren weichen Körper zusammenzustauchen. Insekten atmen über ein weit verzweigtes Netz von Luftröhren, die sich durch ihren Körper zieht. Große Einlassöffnungen zu beiden Seiten des Körpers lassen die Luft hinein und heraus.

Alle Test-Raupen überleben

Yacks Kollegin Veronica Bura begann mit Geduld und ruhiger Hand damit, alle acht paarweise angelegten Atemöffnungen mit Latex zu verschließen – und die einzelnen Paare danach, jeweils für sich allein, wieder zu öffnen. Dabei zeigte sich, dass nur ein Paar der Atemöffnungen an dem Pfiff beteiligt war.

Im zweiten Teil der Studie testeten die Forscherinnen, wie Vögel auf die Insektenlarven reagieren. Dazu lieferten sie die Raupen einigen Goldwaldsängern aus, die bei befreundeten Forschern zu haben waren. Die Vögel näherten sich zwar, und machten auch alle Anstalten, um zuzuschnappen. Das allerdings hatte beim unerwarteten Pfiff der Larven ein jähes Ende, schreibt das Team: Die Vögel erschreckten und duckten sich weg. Die Larven waren mit dieser Abwehr sehr erfolgreich: Nicht eine wurde gefressen.

Quelle: ntv.de, dpa

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