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Wissenschaftler loben Medwedew Russland schafft Winterzeit ab

Vor oder zurück? Länger schlafen oder kürzer? Die Menschen in Russland müssen sich darüber in Zukunft keine Sorgen mehr machen. Präsident Dimitri Medwedew schafft die Umstellung kurzerhand ab, das Land behält die Sommerzeit bei. Wissenschaftler loben die Entscheidung.

Es bleibt dabei - Russland verzichtet zukünftig auf die Zeitumstellung.

Es bleibt dabei - Russland verzichtet zukünftig auf die Zeitumstellung.

(Foto: dpa)

"Ewige Sommerzeit" in Russland: Erstmals stellt das größte Land der Erde in der Nacht zu diesem Sonntag nicht wie das übrige Europa die Uhren um eine Stunde zurück. Auf Anordnung von Kremlchef Dmitri Medwedew schafft das Riesenreich die Winterzeit ab. Dies bedeute weniger Stress für Mensch und Tier, begründete Medwedew seine bereits im Februar beschlossene Initiative. Nun ist etwa die Hauptstadt Moskau Deutschland bis Ende März drei statt bislang zwei Stunden voraus. Aufgrund des größeren Zeitunterschieds zu ihren westlichen Handelspartnern befürchten Firmen Verluste. Reiseunternehmen warnen vor Folgen für den Tourismus.

Wissenschaftler applaudierten dem russische Präsidenten: Denn der halbjährliche Wechsel von Sommer- auf Winterzeit spare keine Energie ein. Vielmehr werde nun die Zahl der "Tageslichtstunden" von 7 auf 17 Prozent steigen, rechnete der Kreml aus. Auch medizinisch lohne sich der Schritt: So erwarten Ärzte wegen der längeren Helligkeit angeblich weniger Selbstmorde. Kritiker warnen dagegen, dass es vor allem in nördlichen Regionen deutlich länger dunkel bleibe.

Auch andere Ex-Sowjetrepubliken diskutierten ein Ende der Winterzeit. Zu einem richtigen Zeitenwirrwarr kam es in der Ukraine: Nur wenige Tage, nachdem das Parlament sich auf die Abschaffung geeinigt hatte, stimmte dasselbe Gremium doch wieder für die Beibehaltung. Letztlich hatten sich Regionen an der Grenze zur Europäischen Union durchgesetzt, die enge Beziehungen zu ihren westlichen Partnern haben und um ihre Einnahmen fürchteten.

Quelle: ntv.de, dpa

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