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Feinster Pulverschnee auf Saturnmond Seit Millionen Jahren schneit es

Schneedecke auf dem Enceladus.

Schneedecke auf dem Enceladus.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Aufnahmen der Saturnsonde "Cassini" zeigen, dass auf dem Saturnmond Enceladus eine hundert Meter dicke Schneedecke liegt. Da aber nur ein tausendstel Millimeter Schnee pro Jahr fällt, muss es dort schon seit Jahrmillionen schneien.

Auf dem Saturnmond Enceladus schneit es seit Millionen Jahren feinsten Pulverschnee. Das zeigen Aufnahmen der Saturnsonde "Cassini". Die Eiskristalle auf dem fernen Mond sind dabei viel kleiner als eine typische irdische Schneeflocke und nur einen oder zwei tausendstel Millimeter dick, wie Forscher um Paul Schenk vom Lunar and Planetary Institute in Houston, Texas, auf einer Planetenforscher-Konferenz im französischen Nantes berichteten. Von den sperrigen Raumanzügen und der viel geringeren Anziehungskraft einmal abgesehen, biete Enceladus "den feinsten Pulverschnee, den ein Skifahrer sich wünschen könnte", unterstrich Schenk in einer Mitteilung.

"Cassini" hatte früher bereits aktive Eisvulkane auf Enceladus nachgewiesen. Sie spucken Schneekristalle in die Höhe, die noch auf andere Saturnmonde niederrieseln und einen kompletten eigenen Saturnring erzeugen. Die Vulkane könnten sich aus einem Ozean speisen, den manche Astronomen unter der Eiskruste des Saturnmonds vermuten.

Zwei entscheidende Beobachtungen

Die neuen Analysen zeigen, dass die feinen Eiskristalle auch Enceladus selbst bedecken und mancherorts eine rund hundert Meter dicke Schneedecke gebildet haben. Da auf Enceladus im Schnitt jedoch weniger als ein tausendstel Millimeter Schnee pro Jahr fällt, muss der Schneefall schon Jahrmillionen anhalten, schließen die Forscher.

Sie stützen sich auf zwei Beobachtungen: Zum einen entdeckten sie Ablagerungen in einem charakteristischen Muster, wie es zuvor für globale Schneefälle auf Enceladus vorhergesagt worden war. Zum anderen konnten sie auf Bildern mit der größten Auflösung Abbruchkanten entdecken, wie sie entstehen, wenn feines Material auf einen Hang rieselt. Zudem würde sich der sogenannte E-Ring des Saturn, der von den Eisvulkanen gespeist wird, Berechnungen zufolge innerhalb von hunderten bis tausenden Jahren auflösen, wenn er nicht weiter mit Eiskristallen gefüttert würde.

Die Beobachtung lege nahe, dass Enceladus eine langlebige Wärmequelle besitze, die Wasser unter seiner Eiskruste flüssig hält und die Eisvulkane antreibt, meinen die Forscher.

Quelle: ntv.de, dpa

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