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Nicht zu früh spekulieren Vögel starben nicht in Massen

Eine tote Schwarzdrossel liegt auf der Straße in Beebe in Arkansas.

Eine tote Schwarzdrossel liegt auf der Straße in Beebe in Arkansas.

(Foto: REUTERS)

Sämtliche Theorien über die Ursachen für die zahlreichen Tiere, die in jüngster Zeit in den USA und Schweden gestorben sind, sind reine Spekulationen. Es ist besser, die Untersuchungsergebnisse der Veterinäre vor Ort abzuwarten, sagen Experten und weisen zudem daraufhin, dass es sich nicht um ein Massensterben handelt.

Phänomene wie die toten Vögel in den USA und Schweden sind nach Angaben von Experten keine Seltenheit. Es gibt sie immer wieder in der Natur. "Das Vogelsterben der jüngsten Vergangenheit in den USA und Schweden kann noch nicht als Massensterben bezeichnet werden", sagt Professor Franz Baierlein vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven n-tv.de.

Deutschlands Chef-Ornithologe hält es außerdem für ausgeschlossen, dass die jüngsten Fälle in Arkansas, Louisiana, Kentucky und Schweden einen direkten Zusammenhang haben. An den Spekulationen über die Ursachen, die in zahlreichen Internet-Foren kursieren, will sich Bairlein nicht beteiligen. Dort ist unter anderem von mysteriösen Waffen-Tests oder Giftstoffen aus dem Golf von Mexiko die Rede.

"Wenn die Kollegen vom Cornell Lab of Ornithology etwas zu den Ursachen erfahren, dann wird es auf ihrer Homepage als erstes seriös mitgeteilt", so Bairlein weiter. Alle wirklich Interessierten seien also dazu aufgerufen, sich dort zu informieren.

Geduld ist gefragt

Dr. Brandon Doss untersucht in Arkansas eine Reihe von toten Vögeln.

Dr. Brandon Doss untersucht in Arkansas eine Reihe von toten Vögeln.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Auch Julian Heiermann vom Deutschen Naturschutzbund (NABU) rät zu mehr Geduld. "Erst einmal müssen die Tiere gründlich untersucht werden. Mit diesen Ergebnissen kann man dann nach den Ursachen fahnden." Bairlein ergänzt dazu: "Auch nach einem Mord warten die Kriminalisten die Obduktionsergebnisse ab, bevor die Todesursache benannt wird." Beide Experten halten jedoch einen Zusammenhang zwischen der Silvesterknallerei und dem Tiersterben für ausgeschlossen. Auch die Tatsache, dass die Ereignisse nicht am gleichen Tag waren, spreche dagegen.

Quelle: ntv.de, jze

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