Chronische Augenerkrankung 007-Star Judi Dench hat kaum noch Sehkraft
22.01.2025, 17:38 Uhr Artikel anhören
Judi Dench sieht kaum noch etwas - doch die Schauspielerin will sich nicht unterkriegen lassen.
(Foto: IMAGO/News Licensing)
Schauspielerin Judi Dench offenbart in einem Podcast, wie sehr ihre fortschreitende Augenerkrankung sie inzwischen einschränkt. Ohne Begleitung kann die 90-Jährige nicht mehr in die Öffentlichkeit. Das nimmt sie allerdings mit Humor.
Von Shakespeare bis James Bond: Dame Judi Dench gilt als Schauspiel-Ikone, die sowohl auf der Theaterbühne als auch im Film brilliert hat. 2012 macht die heute 90-jährige Britin öffentlich, dass sie an einer sogenannten Makuladegeneration leidet. Dabei handelt es sich um eine altersbedingte chronische Erkrankung meist beider Augen, der eine Störung des Stoffwechsels zugrunde liegt. Sie entsteht an der Makula, also der Stelle der Netzhaut, die für das scharfe Sehen wichtig ist. Die Erkrankung führt zu einem relativ schnellen und dauerhaften Verlust der zentralen Sehkraft und ist die häufigste Ursache für altersbedingte Sehverluste bei Menschen über 50 Jahren.
Darunter leidet auch Judi Dench. Wie die Oscar-Preisträgerin jetzt im Gespräch mit der Unternehmerin Trinny Woodall für deren "Fearless"-Podcast enthüllte, ist sie aufgrund ihrer stark nachlassenden Sehkraft mittlerweile nicht mehr in der Lage, Veranstaltungen allein zu besuchen. Darin kann sie aber auch etwas Positives erkennen. Sie sei "ohnehin nicht gut" darin, über rote Teppiche zu laufen: "Und jetzt könnte ich es auch gar nicht mehr. Zum Glück muss ich das aber nicht." Mit einer Prise Galgenhumor fügte sie hinzu: "Ich habe praktisch keine Sehkraft mehr. Deshalb wird jetzt immer jemand bei mir sein. Das muss auch so sein, weil ich sonst gegen Dinge laufe oder hinfalle."
Besonders ihre Arbeit als Schauspielerin wird durch die Krankheit zunehmend erschwert. Dennoch will sich Dench, die in den James-Bond-Filmen mit Daniel Craig die coole Geheimdienstchefin "M" verkörperte, nicht unterkriegen lassen. "Man findet einen Weg, mit den schwierigen Dingen umzugehen. Ich musste eine andere Art finden, Texte zu lernen - zum Beispiel, indem gute Freunde sie mir immer und immer wieder vorsagen", erklärte die 90-Jährige in der "Graham Norton Show".
Dench sprach auf der Bühne in die falsche Richtung
Doch nicht nur Lesen mache ihr inzwischen Probleme. Bei einer Theateraufführung von "The Winter's Tale" habe ihr Co-Star Kenneth Branagh sie sogar sanft korrigieren müssen, als sie versehentlich in die falsche Richtung sprach. "Ich verlasse mich darauf, dass die Menschen um mich herum mir solche Dinge sagen", erklärte die Schauspielerin. Zur vollständigen Erblindung führe die Makuladegeneration aber glücklicherweise nicht.
"Diese Erkrankung ist etwas, mit dem Tausende Menschen auf der ganzen Welt zurechtkommen müssen", stellte Dench vor Jahren in einem Interview mit dem Sender "ABC" klar. "Ich habe gelernt, damit umzugehen und mich anzupassen."
Quelle: ntv.de, csp/spot