VIP VIP, Hurra!"Bei Streit sofort nackt ausziehen!"

Jan Josef Liefers rät zum Nacktsein gegen die Beziehungskrise, das "Traumschiff" schippert weiter Richtung Influencer-Kurs und Heinz Hoenig kämpft sich tapfer zurück ins Leben. Eine Woche zwischen Zimtduft, Eisbergen und "klirrender Kälte". VIP VIP, Hurra!
Jedes Jahr das Gleiche! Man kann die Uhr danach stellen. Es sind stets die gleichen Nachrichten, die zum Anbruch der Wintersaison in den Äther geblasen werden, und ich frage mich, ob die Nachrichtenredaktionen sich nicht auch manchmal fragen: Hey, wollen wir nicht einfach einen Bericht aus dem Archiv nehmen? Es ist plötzlich "klirrende Kälte"! Die Autofahrer waren vom Wintereinbruch "völlig überrascht". In der Adventszeit kommt es auf der A12 regelmäßig zu "kilometerlangen Staus".
Huch, wir haben ja fast Dezember! Und im Dezember kann natürlich niemand damit rechnen, dass "ganz plötzlich" der Winter hereinbricht und man eventuell besser damit bedient gewesen wäre, schon im Oktober die Karre wintertauglich zu machen und die Sommerreifen zu wechseln. Klimawandel hin oder her - aber wie sang schon einst Prince? "Sometimes it snows in April." Aber "klirrende Kälte" und "spiegelglatte Straßen" Ende November? Nee, das konnte - weiß Gott - niemand ahnen!
Lieber Leser, in der aktuellen VIP-Ausgabe habe ich dieses Mal aber etwas ganz Besonderes für Sie. Ihr Wohl liegt mir am Herzen, schließlich freue ich mich, wenn Sie noch viele Jahre meine Kolumne lesen. Und Sie wissen ja genauso gut wie ich, wie stressig die Vorweihnachtszeit sein kann. Da kriegt man sich mit dem Partner oder der Partnerin in die Haare, weil auf einmal wieder die Schwiegermutter mit am Tisch sitzen soll oder verlangt wird, Heiligabend 600 Kilometer zu Onkel Manfred zu kutschen, obschon man dem seit Jahren ansieht, dass der auf den ganzen Weihnachtsfirlefanz überhaupt keine Lust hat.
Deshalb habe ich heute den wohl einfachsten Tipp der Welt für Sie - kostenlos versteht sich.
Falsche Geschenke, angebrannter Weihnachtsbraten oder Katze im Tannenbaum? Ja, derlei Stress strapaziert die Nerven und führt nicht selten zu dicker Luft. Der Schauspieler Jan Josef Liefers enthüllt nun ein jahrhundertealtes Paartherapie-Geheimnis, mit dem man die Adventszeit ohne emotionale Schäden übersteht: "Bei Streit sofort nackt ausziehen und ins Bett legen."
Die Rüstung ablegen - im wahrsten Sinne
Verspüren auch Sie dieser Tage die Tendenz, innerlich zu explodieren? Runter mit den Klamotten und ab unter die Decke! Körper an Körper - und schon sollen alte Kränkungen verfliegen wie Zimtduft im Advent. Natürlich ist das alles etwas überzeichnet, vielleicht sogar lächerlich, aber tatsächlich steckt in diesem Tipp etwas, das man nicht einfach so abtun sollte.
Liefers und seine Frau Anna Loos sind das beste Beispiel dafür. Die beiden führen seit über zwanzig Jahren eine Ehe, die trotz Öffentlichkeit, Kindern und Karriere nicht auseinandergefallen ist. Sie sprechen von "Monolog-Zwiegesprächen", von halben Stunden, in denen einer redet und der andere wirklich zuhört.
Nicht, dass Sie das falsch verstehen: Es geht hier übrigens nicht um Sex! Sondern darum, mal kurz die Rüstung abzulegen, auch wenn es für den einen oder anderen vielleicht etwas schräg anmutet, zu glauben, Konflikte durch gemeinsame Nacktheit lösen zu können. Aber es schadet gewiss nicht, es zumindest einmal auszuprobieren.
Sollte Ihr Partner oder Ihre Partnerin allerdings Heiligabend zur Tanke stiefeln, um dort ein hässlich eingepacktes Duschbad-Set zu ergattern, wird die Nacktnummer vermutlich wenig retten.
Voll Speed Richtung Influencer-Lagune
Und während Liefers dieser Tage wertvolle Tipps für mehr Paar-Harmonie liefert, nimmt unser "Traumschiff" erneut Kurs auf einen Eisberg, den wirklich jeder sieht - außer den Verantwortlichen an Bord.
Seit Jahren schwankt diese Institution zwischen Nostalgie und Modernisierungswahn, und die ARD wirkt offenbar entschlossen, das Schiff endgültig in Richtung Influencer-Lagune zu lotsen. Man müsse jetzt "die jungen Leute" erreichen - das scheint der gemeinsame Konsens in der Chefetage zu sein, auch wenn es für diese Entscheidung seit Jahren zuhauf harsche, gar vernichtende Kritik aus den eigenen Reihen gibt.
Dennoch tauchen in Gastrollen immer häufiger Namen auf, die mehr mit Reichweite als mit Schauspielkunst zu tun haben: Oliver Pocher, Amira Aly, Inka Bause, Sarah Engels und viele mehr. Und nun also: Sophia Thiel, die Fitness-Influencerin, die als "Reise-Influencerin" besetzt wurde. Die Reaktionen der Zuschauer? Gnadenlos.
Schauspieler aus dem Ensemble haben sich mehrfach beklagt, dass diese Rollen echten Kolleginnen und Kollegen weggenommen werden. Jahrelang ausgebildete Schauspieler werden ersetzt durch Leute, deren Hauptqualifikation eine große Followerzahl ist. Und da das "Traumschiff" nicht vom Werbemarkt abhängig ist, weil Gebührenzahler ohnehin zahlen, gibt es auch keinen echten Druck, sich zu verbessern. Kritik prallt ab wie Wasser von der Bordwand.
Ein Auftritt, der berührt
Während im Fernsehen weiter oft seichte Brandung gespielt wird und das "Traumschiff" stoisch Kurs hält, kämpft ein anderer Mann längst im echten Sturm - Heinz Hoenig. Gezeichnet und sehr langsam sprechend, war der Schauspieler in dieser Woche beim "Kölner Treff" zu Gast. Es war ein Auftritt, der berührte, gerade weil man ihm ansah, wie viel Kraft ihm jeder Satz abverlangte. Und doch mischt sich in diese Rührung gesellschaftliches Unbehagen: Die Spendenaktionen, die Vorwürfe, die Diskussionen darüber, ob man als erfolgreicher Schauspieler wirklich nichts zurückgelegt haben kann.
Seine Frau sprach von Hass, und vieles von dem, was sie schildert, ist zweifellos unerträglich gewesen. Aber nicht jede kritische Nachfrage ist Hass. Es gibt einen Unterschied zwischen der Frage "Wie konnte das passieren?" und den niederträchtigsten Kommentaren, die Leute im Internet gern absondern. Und es ist ein Problem, dass beides in der öffentlichen Wahrnehmung vermischt wird und wir ganz offensichtlich verlernt haben, Grautöne zuzulassen. Und dass Krankheit, Solidarität und Verantwortung in einen moralischen Topf geworfen werden, in dem am Ende nichts mehr unterscheidbar ist.
Winterliches Chaos, Influencer-Ambitionen und ein Mann, der sich zurück ins Leben kämpft: Es war wieder einmal eine turbulente Promi-Woche. Und vielleicht ist das ganze Leben ja auch ein großes Traumschiff: Die einen stolpern übers Deck, die anderen retten sich an Land und manche ziehen sich nackt aus, damit die Beziehung nicht baden geht. Hauptsache, wir verlieren den Humor nicht - es ist schließlich Adventszeit. Bis nächste Woche.