Unterhaltung

Tränen bei "TV Total" Der Kölsche Jung sagt leise Servus

Er konnte die Tränen am Ende nicht mehr unterdrücken: Stefan Raab.

Er konnte die Tränen am Ende nicht mehr unterdrücken: Stefan Raab.

(Foto: Screenshot tvtotal.prosieben.de)

"Isch bin ne Kölsche Jung, isch tu jern lachen". Das sang schon Willy Milowitsch und brachte damit das Publikum jedes Mal zum Heulen. Nun also Stefan Raab.

Willy Millowitsch starb 1999, in dem Jahr, in dem "TV Total" geboren wurde - das kann doch fast kein Zufall sein, dass genau da die einzigartige Karriere des Stefan Raab bei ProSieben mit seiner fast täglichen Late-Show startete. 16 Jahre Entertainment, das wischt man nicht so einfach weg. Und alle, die dachten, dass Raab das tue, haben sich nun geirrt. Raab war gerührt wie selten zuvor und hatte nicht nur eine Träne im Knopfloch. Nein, er hat richtig ein bisschen geheult zum Schluss. Warum auch nicht?

In seiner letzten Sendung war zuvor nichts Weltbewegendes passiert. Er hat einzig und allein seinen ehemaligen Showpraktikanten Elton zu Gast. Der Typ, den seine Freunde so nannten, weil er ein bisschen so aussieht wie Elton John. Nur mit noch mehr Welpentum, noch mehr Knautschgesicht, damals wie heute. In Elton hat Stefan Raab wohl den Freund gefunden, mit dem er sein kann, wie er will. Reine Spekulation, aber bei so einem wie Elton muss man sich nicht verstellen, man darf dämlich sein, rumalbern und man kann auch mal gänzlich unwitzig sein - einer wie Elton kann das verstoffwechseln.

Zwei ältere Herren

Die beiden mittlerweile älteren Herren schauten nun also gemeinsam fern und erinnerten sich an "damals". "Weißt du noch?"-Geschichten sind in diesem Fall ganz okay, denn sie waren tatsächlich sehr oft witzig zusammen. Natürlich wird die Welt sich weiterdrehen ohne "TV Total" und ohne Stefan Raab. Wer aber so tut, als hinterließe dieser Abgang keine Lücke, der irrt.

Wenn Stefan Raab für einen anderen Mann "That's what friends are for" singt, dann hat das was zu heißen. Und während das Publikum (seit 16 Jahren dasselbe, haha) und auch der Gast schon hier und da nah am Wasser gebaut waren, hielt Raab sich tapfer, witzelte hier, erinnerte da, und lobte seine Band Heavytones - vollkommen zu Recht - über den grünen Klee.

Es wurde viel gesungen (ist es das, was er in Zukunft machen will?), und Einspieler in den Werbepausen zeigten die anderen Gesichter des Senders mit Sendungshinweisen. Mehr "Halligalli", mehr "Galileo", mehr "Big Bang Theory". Alles schön und gut, wir vertragen durchaus die Vielfalt von Joko und Klaas und Aiman Abdallah plus ein paar abgedrehte Nerds in der Studentenbude, aber ganz ehrlich: Wir werden ihn vermissen, den Herrn Raab. Und er uns auch. Das haben seine Tränen am Schluss mehr als deutlich gezeigt. 

Quelle: ntv.de

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