Unterhaltung

Kultmagazin am Ende Die "Spex" wird eingestellt

Die "Spex" verstand sich als "Magazin für Popkultur" - jetzt steht das Magazin vor dem Aus.

Die "Spex" verstand sich als "Magazin für Popkultur" - jetzt steht das Magazin vor dem Aus.

(Foto: Piranha Media GmbH)

Die Krise der Print-Medien fordert ein neues prominentes Opfer. Das Musik-Magazin "Spex" wird zum Ende des Jahres eingestampft. Vor 38 Jahren gegründet, galt die Zeitschrift lange als Leitmedium in Sachen Popkultur.

Nach 38 Jahren wird das Popmusik-Magazin "Spex" eingestellt. Am 27. Dezember erscheine mit dem Heft Nr. 384 die letzte Ausgabe, teilte Chefredakteur Daniel Gerhardt auf der "Spex"-Webseite mit. Als Gründe nannte er den Wandel des Anzeigenmarktes und ein verändertes Medienverhalten des an Popmusik interessierten Publikums.

Über Jahrzehnte habe der Pop-Journalismus den Lesern einen Überblick über Alben, Bücher, Filme, Serien und Ausstellungen verschafft. Diese Rolle habe sich erledigt. Heute seien beinahe alle Platten der Welt gleichzeitig verfügbar.

"Gegen langsam, aber doch stetig sinkende Verkaufs- und Abonnementzahlen haben wir ebenso wenig ein Mittel gefunden wie gegen die zunehmend prekäre Marktlage", schreibt Gerhardt. Das Aus für das Magazin verkündet er nicht ohne Wehmut: "Ein Heft wie 'Spex' wäre heute wichtiger denn je für die deutsche Medienlandschaft, davon sind wir überzeugt", heißt es in der Abschiedserklärung. "Weil jemand die Stimmen aufzeigen und stärken muss, die für übersehene und unterdrückte, versponnene, abseitige und revolutionäre Positionen im Pop stehen - oder sich, ganz aktuell, gegen einen in Deutschland aufblühenden neuen rechten Mainstream in Stellung bringen."

"Neon", "Intro", "Spex"

Die heute sechsmal im Jahr erscheinende "Spex" war 1980 in Köln als Magazin für Popkultur gegründet worden. Zu den Autoren gehörten zeitweilig Diedrich Diederichsen, Mark Terkessidis und Dietmar Dath. Im Jahr 2000 übernahm der Münchner Piranha-Verlag die Geschäfte. Seit 2007 arbeitet die Redaktion in Berlin.

Die "Spex" ist nicht der erste prominente Titel mit Themen rund um Musik und Popkultur, der in diesem Jahr die Segel streichen muss. Bereits im Juni erschien die letzte Printausgabe des 2003 ins Leben gerufenen Magazins "Neon" aus dem Verlagshaus Gruner + Jahr. Einen Monat später wurde die Zeitschrift "Intro" nach 26 Jahren eingestellt. Beide Zeitschriften genossen, ähnlich wie die "Spex", einen gewissen Kultstatus.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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