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Als Curvy-Model kaum Chancen GNTM-Siegerin greift Modebranche an

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"Passt du nicht rein, wirst du ersetzt!" Vivien Blotzki, die letztes Jahr von Heidi Klum zur ersten Plus-Size-Gewinnerin von "Germany's next Topmodel" gekürt wurde, rechnet mit der Curvy-Lüge der Modebranche ab. Inklusion? Von wegen! Wer zu viel wiegt, fliegt, sagt sie.

Mit der großen Modelkarriere hat es seit ihrem Sieg bei "Germany's next Topmodel" (GNTM) 2023 noch nicht so recht für Vivien Blotzki geklappt. Stattdessen hat sie in den letzten Monaten ihre Ausbildung zur Kauffrau erfolgreich beendet und als Content Creatorin bei Instagram über 60.000 Follower angesammelt. 2024 soll aber ihr Jahr werden, wie die 24-Jährige im RTL-Interview erklärt: "Dieses Jahr liegt der Fokus tatsächlich einfach mehr darauf, weil das von Anfang an mein Ziel war. Ich möchte modeln!"

Der gute Wille ist da, doch Blotzki ist bewusst, dass nicht nur die Konkurrenz groß ist, sondern sie auch aus einem anderen Grund nicht so einfach Jobs bekommt: Sie ist ein Plus-Size-Model. Kurzzeitig schien es, als habe die Modebranche das Prinzip der Inklusion verstanden. Auf den Laufstegen der Fashion Weeks waren nicht nur alle Hautfarben, sondern auch endlich verschiedene Körperformen zu sehen. Doch bei den aktuellen Fashion Weeks, die dieses Jahr in London, Paris oder Mailand stattfanden, waren die Models wieder fast durchweg super dünn.

Vivien Blotzki findet dafür in einem Instagram-Post deutliche Worte. "Passt du nicht rein, sei es optisch oder abhängig von deinem Hüftumfang, wirst du ersetzt. Während Plus-Size-Models darum kämpfen, überhaupt über die Laufstege laufen zu dürfen und sich darüber auch noch glücklich schätzen müssen. Auf beinahe 10.000 Fashionshows, die vergangene Saison präsentiert wurden, waren mit einem Anteil von 0,6 Prozent Curvy-Models vertreten", schreibt sie.

Ähnlich äußerte sich vor wenigen Wochen bereits das weltbekannte Plus-Size-Model Ashley Graham. Sie warf der Mode-Industrie sogar eine echte "Fettphobie" vor.

"Ich verkörpere die Realität"

Zudem müsse sich Blotzki ständig anhören, dass ihr Sieg bei GNTM ja nur dem damaligen "Trend" für mehr Body Positivity geschuldet sei: "Ich bin vieles, aber kein Trend! Ich bin und ich verkörpere die Realität unzähliger Frauen, die sich nach Inklusion sehnen!"

Blotzki trägt Konfektionsgröße 46 - eine Größe in der viele Modefirmen gar keine Kleidung herstellt. Wenn sie eine Anfrage bekommt, bei einem Event Mode zu präsentieren, werden ihre Outfits daher oft passend für sie gemacht: "Da wurde dann angeboten: 'Okay, wir machen dir das Outfit größer, wir nähen das um.'" Für die 24-Jährige ein großer Schwindel: "Das bringt ja aber nichts, wenn ich mich da hinstelle und Leuten damit das Gefühl vermittle, dass sie Kleidung dort finden und am Ende des Tages auf die Webseite gehen und es nicht der Fall ist!"

Quelle: ntv.de, csp

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