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Filmindustrie vor Stillstand Hollywood-Schauspieler treten in den Streik

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Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Die Inflation macht auch Hollywood zu schaffen. Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen daher höhere Gagen von den großen Studios. Die gewerkschaftlichen Verhandlungen scheitern, es kommt zum Streik. Der Pool an verfügbaren Darstellern schrumpft dadurch drastisch.

Nach gescheiterten Verhandlungen mit den großen US-Filmstudios treten Zehntausende Schauspieler und Schauspielerinnen Hollywoods in den Streik. Der Vorstand der Gewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) stimmte einstimmig für eine Arbeitsniederlegung, wie Verhandlungsführer Duncan Crabtree-Ireland sagte.

Weil seit Wochen auch die US-Drehbuchautoren streiken, erlebt Hollywood damit erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Doppelstreik, der die US-Film- und Fernsehindustrie zum Stillstand bringen dürfte. Bei den Dreharbeiten für Fernsehserien könnte es nun zu erheblichen Verzögerungen kommen. Sollte der Streik länger andauern, müssten auch Starttermine großer Kinofilme verschoben werden.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co. Sie fordern zudem Zusagen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Sie fürchten, dass ihre Schauspielauftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten.

Streiks haben prominente Unterstützer

Sowohl Darsteller als auch Autoren leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.

Viele Schauspieler beklagen auch die Zunahme von selbst aufgezeichneten Castings seit der Corona-Pandemie. Solche Castings sind für sie mit höherem Aufwand verbunden und berauben sie einer direkten Rückmeldung durch die Casting-Agentur. Häufig wissen Schauspieler nicht einmal, ob ihre eingereichten Videos angeschaut wurden. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Schauspielerin Fran Drescher ("Die Nanny") hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren.

Zu den Mitgliedern zählen auch Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence und Glenn Close. Der Streik betrifft aber nur Schauspieler und Schauspielerinnen für Serien und Filme. Gewerkschaftsmitglieder dürfen bei einem Streik nicht mehr vor der Kamera arbeiten - und auch nicht für bereits abgedrehte Filme Werbung machen.

Bereits der Autorenstreik führte zu Wiederholungen von Late-Night-TV-Talkshows. Viele Produktionen für die Herbstsaison wurden unterbrochen und die Arbeit an Filmen mit großem Budget eingestellt.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa

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