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"Es gibt keine Zukunft" Hugo Egon Balder wirft bei Sat.1 hin

Macht seinem Unmut Luft: Hugo Egon Balder.

Macht seinem Unmut Luft: Hugo Egon Balder.

(Foto: picture alliance / Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/dpa)

Insbesondere als Gesicht der Rateshow "Genial daneben" hält Hugo Egon Balder dem Sender Sat.1 seit Jahren die Treue. Nun jedoch erklärt der 71-Jährige seinen Abschied von dem Format. Und der hat nicht in erster Linie mit seinem Alter zu tun.

TV-Legende Hugo Egon Balder hört bei der Sat.1-Comedyratesendung "Genial daneben" auf. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte der 71-Jährige auf die Frage nach der Zukunft des Formats: "Es gibt keine Zukunft. Nach dieser Staffel ist Schluss."

Bei "Genial daneben - Das Quiz" wurde Balder unter anderem von Wigald Boning und Hella von Sinnen unterstützt.

Bei "Genial daneben - Das Quiz" wurde Balder unter anderem von Wigald Boning und Hella von Sinnen unterstützt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Er selbst habe für sich beschlossen, "dass ich das nicht mehr will", betont Balder. Einerseits glaube er zwar, "dass das Format mittlerweile überholt ist". Andererseits geht er mit dem Sender, dem er viele Jahre lang die Treue gehalten hatte, hart ins Gericht. "Es bringt einfach nichts", so Balder.

Zu den Dingen, die der Entertainer beklagt, gehören unter anderem häufige Wechsel in den Führungspositionen des Senders. "Und jeder Geschäftsführer will was anderes", konstatiert Balder. "Der Laden wird permanent in die Grütze gefahren", lautet sein bitteres Fazit.

Abschied vom Fernsehen

Dies habe er nicht zuletzt an seinen eigenen Sendungen zu spüren bekommen, holt der Moderator weiter aus. So habe sich der Sender vor wenigen Jahren das tägliche Format "Genial daneben - Das Quiz" gewünscht. "Ich habe vor dem Titel der Sendung gewarnt, weil sich die Zuschauerinnen und Zuschauer etwas völlig anderes unter 'Genial daneben' vorgestellt haben. Letztendlich habe ich recht behalten - die Quoten gingen nach der ersten Sendung sofort in den Keller. Aber da kann man als Einzelner so viel warnen, wie man will, da hat man keine Chance", zeigt sich Balder frustriert.

Zwischen den Zeilen erklärt Balder, dass sein Abschied von "Genial daneben" auch seinem Abschied vom Fernsehen gleichkommt. "Ich bin jetzt 71. Ich habe keine Lust, in dem Alter noch Sachen zu moderieren, wo die Leute dann sagen: 'Mein Gott, hoffentlich überlebt er die Sendung'", erklärt die TV-Ikone. Er habe das Glück, dass er seit zehn Jahren permanent auch Theater spiele, fügt Balder hinzu und ergänzt: "Und das habe ich mir auch so vorgestellt in meinem Alter. Theater spielen kann ich auch noch mit 85, wenn ich das so will."

Niemals geht man so ganz?

Ein Sat.1-Sprecher bestätigte unterdessen, die letzten Folgen der aktuellen Staffel von "Genial daneben" liefen am 9. und 16. Juli. "Darüber hinaus sind keine neuen Folgen für dieses und nächstes Jahr geplant", hieß es weiter.

Sat.1-Chef Daniel Rosemann sagte an Balder gerichtet: "Lieber Hugo Egon Balder, wir bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten bei dir. Als Kölner mag ich frei nach Trude Herr zu dir als langjährigem Wahlkölner sagen: 'Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier.' Danke für die guten Jahre."

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In der Show "Genial daneben" beantworten Comedians Zuschauerfragen auf skurrile und witzige Weise. Der Fragen-Erfinder bekommt Geld, wenn die Promis die Frage in der Show nicht ausreichend beantworten können.

Auch wenn Balder in den vergangenen Jahren vor allem mit dieser Sendung verbunden wird, liegt hinter ihm eine lange TV-Karriere. In den 80er-Jahren wurde er an der Seite von Hella von Sinnen in der Anarcho-Show "Alles Nichts Oder?!" bei RTL bekannt. Für Furore sorgte wenig später seine Moderation von "Tutti Frutti" bei dem Kölner Sender. Nach der Jahrtausendwende wechselte Balder zu Sat.1, wo er unter anderem diverse Musikformate, Spielshows und seit 2003 "Genial daneben" präsentierte.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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