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Song zu politisch Israel darf nach Textänderung zum ESC

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Das ESC-Finale in Malmö steigt am 11. Mai.

Das ESC-Finale in Malmö steigt am 11. Mai.

(Foto: imago/TT)

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat Druck gemacht: Statt auf die Teilnahme zu verzichten, hat Israel seinen als zu politisch kritisierten Beitrag für den Eurovision Song Contest nun doch umgeschrieben. Sängerin Eden Golan darf somit in Malmö antreten und freut sich sehr.

Israel hat im Streit um sein Lied für den diesjährigen Eurovision Song Contest nachgegeben - und darf nun doch an dem Wettbewerb teilnehmen. Die ESC-Organisatoren haben den überarbeiteten Song, dessen erste Version sie als zu politisch empfanden, genehmigt. Das verkündete der teilnehmende israelische Fernsehsender Kan. "Die Referenzgruppe des Wettbewerbs, ihr Vorstand, traf nach sorgfältiger Prüfung des Textes die Entscheidung, das Lied 'Hurricane' für den kommenden Wettbewerb anzunehmen", bestätigte die European Broadcasting Union (EBU) in Genf. Der Song erfülle die notwendigen Kriterien des ESC. Die israelische Teilnehmerin Eden Golan wird das umgeschriebene Lied, das zuvor "October Rain" hieß, folglich im Mai in Schweden aufführen dürfen.

Auf dem Instagram-Account des teilnehmenden israelischen Fernsehsenders Kan zeigt ein kurzer Clip, wie sich Eden Golan über die Entscheidung der EBU und ihre anstehende Reise nach Schweden freut. Die 20-Jährige macht auf der Straße Freudensprünge und jubelt: "Wir fahren zum Eurovision!"

Herzog machte sich für Änderung stark

Kan hatte sich zuvor eigentlich nicht bereit gezeigt, den eingereichten Song "October Rain" und das ebenfalls eingereichte und bemängelte Lied mit dem Titel "Dance Forever" zu ändern. Das hätte Israel die Teilnahme am ESC gekostet. Doch selbst der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hatte sich für die notwendigen Anpassungen starkgemacht. Der israelische Sender sprach in einer Mitteilung von einer "Meinungsverschiedenheit mit der Position der European Broadcasting Union". Demnach seien die Autoren beider Songs kontaktiert und um eine Anpassung "unter Wahrung der vollen künstlerischen Freiheit" gebeten worden.

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Die EBU hatte den Songtext von "October Rain" als zu politisch eingestuft. Laut BBC habe er sich auf den Hamas-Angriff in Israel am 7. Oktober bezogen. Wegen des Gazakriegs hatten andere Teilnehmerländer und Künstler die Teilnahme Israels am ESC 2024 kritisiert und einen Ausschluss des Landes gefordert. Kan zufolge handelt die neue Version nun von einer jungen Frau, die eine persönliche Krise durchgemacht hat. Den Text dazu veröffentlichte der Sender, der zu den am ESC teilnehmenden Rundfunkanstalten zählt, bislang nicht.

Israel gab 1973 sein Debüt beim ESC. Seitdem gewann das Land den internationalen Musikcontest bereits viermal. Am 11. Mai entscheidet sich im Finale, wer den Eurovision Song Contest 2024 gewinnt. Für Deutschland wird der Sänger Isaak antreten.

Quelle: ntv.de, csp/spot/dpa

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