"Ice Bucket Challenge" war gestern Jetzt kommt die "22 Pushup Challenge"
16.08.2016, 16:31 Uhr
Keine Müdigkeit vorschützen - die "22 Pushup Challenge" wartet.
(Foto: imago/Westend61)
Zugegeben: Die Voraussetzungen bei dieser Herausforderung sind ungleich verteilt. Wer regelmäßig trainiert, für den sind 22 Liegestütze natürlich ein Klacks. Doch egal, wie man sich anstellt - es ist für einen guten Zweck. Und so turnen auch viele Promis mit.
Im Sommer 2014 kam an der "Ice Bucket Challenge" wirklich niemand vorbei. Und auch wenn einem der Hype um die Aktion, sich einen Eiskübel über den Kopf zu kippen, irgendwann auch auf den Geist gehen konnte - am Ende diente die Sache doch dem guten Zweck. Schließlich ging es ja eigentlich darum, Geld für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS zu sammeln. Und das mit Erfolg: Erst vor wenigen Wochen wurde die Entdeckung eines Gens bekannt gegeben, das im Zusammenhang mit der Krankheit steht - den rund 190 Millionen Euro, die bei der "Ice Bucket Challenge" zusammenkamen, sei Dank.
Kein Wunder, dass danach viele weitere Herausforderungen mit mehr oder weniger absurdem Hintergrund in den sozialen Netzwerken die Runde machten. Bei der "Lemon Face Challenge" etwa ging es darum, im Dienste der Welthungerhilfe eine komplette Zitrone zu verputzen. Die "Condom Challenge" bestand nur, wer sich ein mit mehreren Litern Wasser gefülltes Kondom auf den Kopf fallen ließ - wegen der Erstickungsgefahr ein nicht ungefährliches Unterfangen mit reinem Mutproben-Charakter. Und sogar die "Hold a Coke with Your Boobs Challenge" gab es - angeblich, um auf die Gefahren von Brustkrebs aufmerksam zu machen.
22 Selbstmorde pro Tag
Nun gibt es mit der "22 Pushup Challenge" wieder einmal eine neue Herausforderung, mit der ein durchaus ernsthaftes Anliegen verknüpft ist. Die Aufgabe dabei ist es, 22 Liegestütze zu absolvieren - für geübte Sportler eine Kleinigkeit, für Couch-Potatoes indes ein schon etwas schwierigeres Unterfangen. Im Netz kursieren bereits zahlreiche Videos von Menschen, die sich der Challenge gestellt haben. So sind etwa unter anderem die Bediensteten ganzer Polizeireviere oder Armeeeinheiten in den USA und Großbritannien bei gemeinschaftlichen Liegestützen zu beobachten. Aber auch Prominente wie die Schauspieler Dwayne "The Rock" Johnson, Chris Evans, Scott Eastwood und Chris Pratt haben schon mitgemacht.
Ihren Ursprung hat die Aktion in der Initiative "22Kill", die sich für Kriegsveteranen in den USA einsetzt. Einer Studie des zuständigen US-Ministeriums zufolge nahmen sich im Jahr 2010 im Schnitt 22 Veteranen pro Tag in den Vereinigten Staaten das Leben. Viele Soldaten, die etwa im Irakkrieg oder in Afghanistan eingesetzt waren, haben auch noch Jahre später mit der Verarbeitung ihrer Erlebnisse zu kämpfen. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von der posttraumatischen Belastungsstörung.
Mittlerweile macht die "22 Pushup Challenge" auch in Europa die Runde. So bittet hier die britische Organisation "Combat Stress" um Spenden im Rahmen der Aktion. Auch "Combat Stress" kümmert sich mit dem Schwerpunkt Großbritannien um Soldaten, die in ihrer Dienstzeit psychische Schäden erlitten haben.
Quelle: ntv.de, vpr