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"Niemand frisst hier Katzen" John Legend widerspricht Donald Trump

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Mag zu Donald Trumps Behauptung nicht schweigen: John Legend aus Springfield, Ohio.

Mag zu Donald Trumps Behauptung nicht schweigen: John Legend aus Springfield, Ohio.

(Foto: picture alliance / Willy Sanjuan/Invision/AP)

Es war wohl eine der skurrilsten Aussagen Donald Trumps im TV-Duell mit Kamala Harris: Der Ex-US-Präsident, der gern zurück ins Weiße Haus will, behauptet, in Springfield würden Migranten Katzen und Hunde essen. Der US-Musik-Star John Legend stammt aus dem Ort - und widerspricht.

Die von Donald Trump aufgestellte Behauptung, in Springfield im US-Bundesstaat Ohio würden haitische Einwanderer Haustiere verspeisen, hat nun auch John Legend auf den Plan gerufen. Der 45-jährige Sänger, der in Springfield geboren wurde, brandmarkt auf seiner Instagram-Seite die Worte des ehemaligen US-Präsidenten, der erneut fürs Weiße Haus kandidiert, als falsch. "Niemand frisst Katzen, niemand frisst Hunde", stellt Legend klar, der mit Model Chrissy Teigen verheiratet ist.

Trump hatte in einer Fernsehdebatte mit seiner demokratischen Konkurrentin im Kampf um die Präsidentschaft, Kamala Harris, am Dienstag das Gerücht verbreitet, in Springfield landeten Haustiere im Kochtopf. US-Medienberichten zufolge stammt es aus einem viral gegangenen Video und wurde von Republikanern, unter ihnen auch Trumps designierter Vize J.D. Vance, im Streit um die Migrationspolitik wiederholt aufgegriffen.

Legend geht in seinem Statement auf die Situation mit der Zuwanderung in seiner Geburtsstadt ein. Demzufolge war die Einwohnerzahl in Springfield wegen mangelnder Arbeitsplätze in der Vergangenheit drastisch gesunken. Unter dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden seien jedoch wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen worden - sogar noch mehr, als die bisherigen Einwohner der Stadt hätten besetzen können.

"Wie wäre es, wenn wir uns lieben?"

Da es in Haiti zugleich "Unruhen und Aufruhr" gegeben habe, habe die US-Regierung Haitianern Visa und einen Einwanderungsstatus zur Verfügung gestellt. Dies habe dazu geführt, dass die Bevölkerung in Springfield wieder um 25 Prozent gewachsen sei. Die Zuwanderung bringe "einige Herausforderungen" mit sich, räumt Legend ein. Für die Zugezogenen müssten "möglicherweise zweisprachige Dienstleister" bereitgestellt werden, führt er als Beispiel an.

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"Unterm Strich sind diese Menschen nach Springfield gekommen, weil es hier Arbeit für sie gab und sie bereit waren, zu arbeiten, und weil sie den amerikanischen Traum leben wollten", ist sich der Musiker jedoch sicher. "Sie sind fleißig, sie sind ehrgeizig. Sie begehen weniger Verbrechen als gebürtige Amerikaner, und sie werden sich mit der Zeit anpassen und integrieren", führt er weiter aus. "Wir alle wollen nur leben und gedeihen und unsere Familien in einer gesunden und sicheren Umgebung großziehen. Wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig lieben?", lautet sein Abschlussplädoyer gegen Ende des Clips.

Die Behauptungen über verschwundene und verspeiste Tiere wurden auch von den Behörden in Springfield für unwahr erklärt. Der republikanische Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, stellte sich im Gespräch mit "CBS News" ebenfalls gegen Trump. "Bürgermeister Rue aus Springfield sagt: 'Nein, das ist nicht wahr.' Sie haben keinerlei Beweise dafür. Ich denke also, wir folgen dem, was der Bürgermeister sagt. Er kennt seine Stadt", sagte DeWine einem Korrespondenten des Senders.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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