17-Jährige belästigt? John Oliver grillt Dustin Hoffman
05.12.2017, 13:27 Uhr
Knapp vierzig Minuten dauert der Schlagabtausch von Dustin Hoffman und John Oliver.
(Foto: REUTERS)
Für Dustin Hoffman soll es eigentlich ein harmloser Routineauftritt bei einer Jubiläums-Filmvorführung werden. Doch Moderator und Satiriker John Oliver nimmt den Hollywoodstar ordentlich in die Mangel und konfrontiert ihn mit Belästigungsvorwürfen.
Eigentlich hätte es ein entspannter, kurzweiliger Abend werden können: Schauspieler Dustin Hoffman als Gast bei einer Jubiläumsvorführung seiner Politsatire "Wag the Dog". Doch anstatt über den Film wollte Gastgeber John Oliver über eine ganz andere Sache sprechen: die Belästigungsvorwürfe gegen die Hollywood-Legende. Daraufhin entbrannte eine hitzige Diskussion über sexuelle Belästigung im Hollywood-Business und Hoffmans Rolle darin, wie die "Washington Post" berichtet.
Mit der Warnung, "das könnte nun der spannendste Teil des Abends werden" leitete Oliver demnach seine unbequemen Fragen ein. Da ist etwas, worüber wir reden müssen… es hängt in der Luft", sagte der Moderator zu Hoffman. Damit spielte er auf die Anschuldigungen der ehemaligen Praktikantin Anna Graham Hunter an, die vergangenen Monat öffentlich geworden sind. Hoffman soll die damals 17-Jährige in den achtziger Jahren am Set von "Tod eines Handlungsreisenden" begrapscht und mit anzüglichen Kommentaren belästigt haben. Der attackierte Hoffman ging daraufhin sofort in Abwehrhaltung.
"Die Hölle ist losgebrochen"
Oliver zerriss nachfolgend die halbherzige öffentliche Entschuldigung Hoffmans, in der er behauptete, dass die Geschehnisse damals am Set nichts darüber aussagten, wer er als Mensch sei. Entrüstet bemerkte Oliver dem Bericht der "Washington Post" zufolge: "Aber es sagt etwas darüber aus, was für ein Mensch Sie waren." Daraufhin bestritt der Oscar-Preisträger die Darstellungen Hunters zu den damaligen Ereignissen und leugnete, diese überhaupt zu kennen. Als Oliver nicht locker ließ, wehrte sich Hoffman mit dem Konter: "Sie waren damals nicht da." "Zum Glück", antwortete daraufhin der Moderator.
Während der ganzen Diskussion hielt Hoffman an seiner Ansicht fest, nichts Falsches getan zu haben. "Sie haben mich ausgestellt. Und mich vorverurteilt", entrüstete sich der US-Schauspieler und Oscar-Preisträger.
Auch ein Teil des Publikums empörte sich dabei über Oliver. Während des Gesprächs wurden Zwischenrufe immer lauter, die den Moderator aufforderten, Hoffman in Ruhe zu lassen. Manch einer verließ kopfschüttelnd den Saal. Andere Gäste wiederum applaudierten, als Oliver seine Ansichten zum Besten gab. "Danke, dass Sie Frauen glauben", rief eine Zuschauerin.
Steven Zeitchik, der Autor des "Washington Post"-Artikels twitterte zum Ende der hitzigen Diskussion sein Fazit für den Abend: "Die Hölle ist losgebrochen bei der "Wag the Dog"-Filmvorführung."
Quelle: ntv.de, hny