"Heute sind wir wieder bumsbar" "Layla"-Macher suchen den nächsten Skandal
28.04.2023, 10:53 Uhr Artikel anhören
Auch das Cover zum Song ist wenig subtil.
(Foto: picture alliance/dpa/Summerfield Records)
"Leute, geil, es ist Wochenende!" Den Soundtrack dazu und zum nächsten Ballermann-Urlaub liefern die "Layla"-Macher Ikke Hüftgold, Schürze und DJ Robin. Der Song, aber vor allem das dazugehörige Video mit "bumsbaren" Nonnen haben wieder mal das Zeug zum Skandal. Komplett kalkuliert natürlich.
Den Aufschrei von bestimmten konservativen Kreisen, Religionsverbänden und selbsternannten Moralaposteln kann man im Geiste bereits hören. Ikke Hüftgold, Schürze und DJ Robin haben sich daran gemacht, uns mit ihrem nächsten musikalischen Erguss zu beglücken. "Bumsbar" heißt er. Und der Song hält dann auch, was der Titel verspricht. Vom dazugehörigen Video, das soeben veröffentlicht wurde, mal ganz zu schweigen.
Textprobe gefällig? "Heute sind wir wieder bumsbar, geile Mädels, geile Jungs da. Wir feiern heut die ganze Nacht zusammen, bis die Sonne wieder lacht. Und dann … sind wir wieder bumsbar!" Gefeiert wird im Song am Strand, in der nächsten Bar und mit "einem eiskalten Bembel in der Hand". Denn, hey: "Leute, geil, es ist Wochenende!" Alternativ könnte es aber natürlich auch heißen: "Leute, geil, es ist wieder Kirmes, Oktoberfest oder Abrissparty am Ballermann!"
Falls allein das Wörtchen "bumsbar" im Refrain im Jahre 2023 nicht mehr ausreichen sollte, Sittenwächter auf die Palme zu bringen, tut spätestens der gerade mal rund zweieinhalb Minuten lange Clip zu dem Song sein Übriges. In ihm feiert eine Kirchengemeinde zum Sound des Partyschlagers eine Heilige Messe. Der Priester stürzt den Messwein runter und verteilt Kondome statt Hostien. Hüftgold erscheint als Jesus-Figur mit Dornenkrone. Und ein Nonnenchor schmettert die alles entscheidenden Worte: "Heute sind wir wieder bumsbar!"
Die Kasse klingelt
Mit dem Song "Layla" hatte das Duo DJ Robin und Schürze mit seinem Produzenten Ikke Hüftgold im vergangenen Jahr bereits für heftige Diskussionen gesorgt. Gefühlt den kompletten Sommer lang debattierte die Öffentlichkeit darüber, ob das Lied über die "Puffmama" namens "Layla", die "schöner, jünger, geiler" ist, die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Mehr noch: Sogar Rufe nach einem Verbot der Nummer wurden laut. Volksfeste nahmen das Lied aus dem Programm.
Keine Frage: Mit "Bumsbar" visiert das Musiker-Trio den nächsten Skandal und die nächste Debatte darüber an, wie weit "Kunst" denn nun gehen sollte und darf. Komplett kalkuliert und mit voller Absicht. Schließlich ist den dreien nach dem "Layla"-Getöse und Hüftgolds eben erst gescheiterter Bewerbung für den Eurovision Song Contest die Aufmerksamkeit so gewiss wie das Amen in der Kirche - um im Jargon zu bleiben. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass die Kasse bei ihnen kräftig klingeln wird.
Natürlich gebe es moralische Grenzen für das, was er tue, sagte Ikke Hüftgold Anfang März noch im ntv.de-Interview und ergänzte: "Ich habe mir auch meine Grenzen gesteckt. Sie sind innerhalb unserer Gesetze verankert." So dürfte es - zu Recht und aller absehbarer Aufregung zum Trotz - am Ende auch bei "Bumsbar" heißen: "Alles von der Kunstfreiheit gedeckt."
Quelle: ntv.de, vpr