Pussycat Dolls am Limit Nicole Scherzinger spricht über dunkle Zeit
01.07.2024, 15:48 Uhr Artikel anhören
Möchte bald heiraten und eine Familie gründen: Nicole Scherzinger.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Mit den Pussycat Dolls feiert Nicole Scherzinger in den Nullerjahren viele musikalische Erfolge. Doch der Preis dafür ist hoch, die Sängerin blickt nicht nur positiv auf diese "zutiefst überwältigende" Zeit zurück. Von ihr und ihren Kolleginnen sei sehr viel abverlangt worden, erklärt sie.
2000er-Girlband-Pop, laszive Auftritte, Sex-Appeal: Das ist das Bild, das die Pussycat Dolls in den 2000er-Jahren lange verkauften. Hits wie "Don't Cha" und "Buttons" katapultierten die Girlgroup rund um Leadsängerin Nicole Scherzinger an die Spitzen der Charts und machten die leicht bekleideten und das Tanzbein schwingenden Frauen weltberühmt. Doch wenn Scherzinger heute auf diese Zeit zurückblickt, in der der Trubel um sie so enorm war, tut sie das auch mit einem weinenden Auge. Denn hinter der Fassade des Erfolgs war das Leid groß.
"Also, die Dolls, das war eine zutiefst überwältigende Erfahrung", erinnert sich die 45-Jährige im Gespräch mit der "Sunday Times". "Ich bin wirklich stolz auf die Musik, die die Dolls gemacht haben, und ich bin sehr stolz auf das kleine Zeichen, das wir mit unserer Gruppe hinterlassen haben. Aber es war sehr schwierig, weil ich dabei wirklich etwas über mich selbst gelernt habe", ergänzt sie.
"Es war so eine schwierige Zeit, wir mussten uns mit unseren Dämonen und Problemen herumschlagen und waren immer unterwegs", so Scherzinger. Schlaf sei in ihrem Zeitplan "nie erlaubt" gewesen, Schutz hätten sie nie erfahren. "Ehrlich gesagt, war das ein Rezept für eine Katastrophe. Es lief so: 'Mach sie bis auf die Knochen fertig, bis sie ohnmächtig sind.' Ich konnte einfach nicht schlafen. Ich hatte schon immer Schlafprobleme."
Leadsängerin litt an Bulimie
Scherzinger war 24 Jahre alt, als sie 2003 von der Choreografin und Gründerin der Pussycat Dolls, Robin Antin, für die Girlgroup rekrutiert wurde - ein Alter, in dem sie sich wie viele andere Frauen noch "nicht wohlfühlte" in ihrer eigenen Haut. Aus dem Unwohlsein wurde schließlich eine Bulimie - eine Diagnose, die sich die Sängerin heute damit erklärt, die einzige Sängerin neben vielen Tänzerinnen in einer Band gewesen zu sein. Im Gegensatz zu ihren fünf Kolleginnen habe sie Schwierigkeiten gehabt, mit ihrem Körper im Rampenlicht zu stehen.
Mit den sexy Outfits habe sie jedoch keine Probleme gehabt: "Ich fühlte mich überhaupt nicht ausgebeutet, weil ich die Kontrolle über das hatte, was ich tat." Sie habe zwar nicht alle Kleidungsstücke gemocht, die sie tragen musste, sich aber ihre Garderobe selbst entwerfen können. "Also durfte ich Kleidung tragen, in der ich mich stark fühlte, und dann konnten die Mädchen auch wählen, was sie wollten."
"Die Mädchen" - das sind Kimberly Wyatt, Melody Thornton, Jessica Sutta, Ashley Roberts und Carmit Bachar, die mit Scherzinger die Pussycat Dolls vervollständigten. Gemeinsam veröffentlichten sie zwei Studioalben und wurden mehrfach mit Platin ausgezeichnet, bevor sich ihre Wege 2010 trennten und jede ihre - mehr oder weniger erfolgreiche - eigene Karriere startete. 2020 kam die Girlgroup kurzzeitig wieder zusammen und nahmen die Single "React" auf.
"Ich will ein Baby"
Einer geplanten Reunion-Tour machte die Corona-Pandemie jedoch einen Strich durch die Rechnung. Kurz darauf wurde Scherzinger dann von Robin Antin verklagt. Der Grund: Die Sängerin habe ihre Teilnahme an der Tour verweigert, vorausgesetzt sie erhalte für diese eine Mehrheitsbeteiligung und die endgültige Entscheidungsbefugnis, heißt es in der Klage. Scherzingers Anwalt wies diese Behauptungen laut dem "People"-Magazin als "lächerlich und falsch" zurück.
Privat läuft es dagegen besser für Nicole Scherzinger. Seit Anfang 2020 ist sie mit dem schottischen Ex-Rugbyspieler Thom Evans liiert. Auch eine Hochzeit soll irgendwann kommen, einen Termin gibt es ob ihrer vollen Terminkalender aber noch nicht. Und auch auf die Frage, ob sie Kinder bekommen wolle, antwortete Scherzinger der "Sunday Times": "Oh mein Gott, das würde ich so gern. (...) Ich kann es kaum erwarten. Es ist, als würde die Uhr ticken. Ich will ein Baby, aber die Arbeit ruft."
Quelle: ntv.de, lpe