Streik statt roter Teppich Superstars bleiben eigener Film-Premiere fern
16.07.2023, 21:41 Uhr Artikel anhören
Ohne Stars (fast) nix los: Bei der Premiere des neuesten Disneyfilms fehlen namhafte Darsteller.
(Foto: AP)
Danny DeVito, Jamie Lee Curtis, LaKeith Stanfield und Tiffany Haddish sind konsequent: Statt zur Premiere des neuesten Disney-Films zu gehen, bleiben sie zu Hause. Das Studio ist einer der großen Widersacher im Streik der Hollywood-Schauspieler.
Roter Teppich ohne Stars: Aufgrund des historischen Streiks der Hollywood-Schauspieler sind die Hauptdarsteller des neuen Disney-Films "Die Geistervilla" nicht zur Premiere der Horrorkomödie erschienen.
Es sei "wirklich sehr, sehr schwer", sagte Regisseur Justin Simien am Samstagabend bei der Erstvorführung des Streifens im kalifornischen Disneyland. Als Angehöriger der Branche unterstütze er die streikenden Schauspieler "absolut", auch wenn er sie "schrecklich vermisse".
Die Stars des Streifens, darunter LaKeith Stanfield, Tiffany Haddish, Danny DeVito und Jamie Lee Curtis, waren nach gescheiterten Verhandlungen der Gewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) mit den großen Filmstudios gemeinsam mit all ihren Kolleginnen und Kollegen in der Nacht zum Freitag in den Streik getreten. Es ist der erste Streik der US-Schauspieler seit 1980. Weil seit elf Wochen auch die US-Drehbuchautoren streiken, erlebt Hollywood erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Doppelstreik.
Die SAG-AFTRA vertritt 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler. Die Gewerkschaft fordert von Studios und Streaminganbietern wie Disney, Paramount und Netflix höhere Gagen sowie Zusicherungen zum künftigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Die Schauspielerinnen und Schauspieler müssen sämtliche Arbeit einstellen, die von ihrem Vertrag mit der Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA), der Gewerkschaft, abgedeckt wird.
Streik gilt auch abseits der Kameras
Schauspielerinnen und Schauspieler sollen demnach nicht vor die Kamera treten, um für anstehende Produktionen zu drehen. Darunter fallen neben der Schauspielerei unter anderem auch Gesangseinlagen, Tanzen, Stuntarbeit, Puppenspiel und Motion-Capture-Aufnahmen, mit denen Bewegungen von Darstellern zum Beispiel für Videospiele aufgezeichnet werden.
Auch Arbeit ohne laufende Kamera ist untersagt. So sind etwa Synchronaufnahmen verboten - beispielsweise für Hörbücher oder zum Vertonen von animierten Figuren. Zudem sollen keine Proben und Vorsprechen stattfinden, egal ob vor Ort oder auch selbst aufgezeichnet.
Quelle: ntv.de, als/AFP