"Schrecklicher Fehler" Susan Sarandon entschuldigt sich für Rede
02.12.2023, 12:59 Uhr Artikel anhören
Sarandons Äußerungen waren stark kritisiert worden.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Auf einer pro-palästinensischen Demonstration Mitte November spricht auch Schauspielerin Susan Sarandon. Was sie sagt, empfinden viele als unangemessen und verletztend. Nun äußert sich Sarandon nach längerem Schweigen bei Instagram.
Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon hat sich für ihre judenfeindlichen Äußerungen während einer pro-palästinensischen Kundgebung in New York entschuldigt. Die Schauspielerin bezeichnete ihre Wortwahl bei der Demo am 17. November in einem Instagram-Post als "schrecklichen Fehler".
Sarandon hatte gesagt, dass Juden "einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie es ist, Muslim in diesem Land zu sein, die so oft der Gewalt ausgesetzt sind". Es sei ihre Absicht gewesen, "meine Besorgnis über eine Zunahme von Hassverbrechen zu kommunizieren".
"Diese Formulierung war ein schrecklicher Fehler, da sie impliziert, dass Juden Verfolgung bis vor kurzem fremd gewesen seien, obwohl das Gegenteil der Fall ist", schrieb Sarandon. "Wie wir alle wissen, von der jahrhundertelangen Unterdrückung und dem Völkermord in Europa bis zu den Schüssen auf den Tree of Life in Pittsburgh sind Juden seit langem mit Diskriminierung und religiöser Gewalt vertraut, die bis zum heutigen Tag andauert."
Agentur trennte sich
Sarandon schrieb, sie habe nicht vorgehabt, auf der Kundgebung zu sprechen, sei aber auf die Bühne eingeladen worden, ein paar Worte zu sagen. Sie sei eine von mehreren Aktivisten, "die auf die dringende humanitäre Krise in Gaza hinweisen und einen Waffenstillstand fordern", auf der Kundgebung gewesen. Die Schauspielerin soll sich in der Menge auch "From the river to the sea, Palestine will be free"-Rufen angeschlossen haben, die als antisemitisch eingestuft werden, weil sie das Existenzrecht Israels infrage stellen.
Als Folge ihrer Äußerungen hatte sich die führende Hollywood-Agentur United Talent Agency, die die Schauspielerin seit 2014 vertrat, von ihr getrennt. Medienberichten zufolge hatten sich mehrere UTA-Mitarbeiter durch Sarandons Kommentare "extrem verletzt" gefühlt.
Sarandons Entschuldigung auf Instagram ist ihr erster Beitrag auf der Social-Media-Plattform seit dem 20. November. In den Posts vor dem 17. November hatte sie fast ausschließlich auf verschiedene pro-palästinensische Proteste in aller Welt verwiesen. "Ich werde mein Engagement für Frieden, Wahrheit, Gerechtigkeit und Mitgefühl für alle Menschen fortsetzen. Ich hoffe, dass wir uns mit Liebe und Bereitschaft zum Dialog begegnen können, insbesondere mit denen, mit denen wir nicht übereinstimmen", schloss die 77-Jährige ihre Botschaft.
Quelle: ntv.de, sba