"Es war kein gutes Leben" Tina Turner zieht in Doku traurige Bilanz
17.03.2021, 13:26 Uhr
Tina Turner - die Queen des Rock'n'Roll.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Mit einem Dokumentarfilm zieht Tina Turner endgültig einen Schlussstrich unter ihr öffentliches Leben. Das Bild, das die 81-Jährige darin zeichnet, ist äußerst düster. So erinnert sie sich an ihre lieblose Kindheit sowie an ihre gewalttätige Ehe mit Ike Turner. Noch heute leidet sie demnach unter Angststörungen.
Superstar Tina Turner will sich offenbar mit einem neuen Dokumentarfilm endgültig von den Fans verabschieden. Den Rest ihres Lebens könnte die legendäre Sängerin abseits des Rampenlichts verbringen. Die 81-Jährige kämpfte in den vergangenen Jahren mit verschiedenen schweren Erkrankungen - sie hatte Krebs, einen Schlaganfall und benötigte eine Nieren-Transplantation.
Den Film "Tina", der Ende März in den USA läuft, will die Sängerin der "Sun" zufolge nutzen, um sich von Fans weltweit zu verabschieden. Es soll ein "Abschluss" sein, heißt es. Im Rückblick sagt Tina Turner demnach in der Doku: "Es war kein gutes Leben. Das Gute hat das Schlechte nicht ausgeglichen. Ich hatte ein missbräuchliches Leben, es gibt keine andere Möglichkeit, die Geschichte zu erzählen. Es ist eine Realität. Es ist eine Wahrheit. Das ist das, was du hast, also musst du es akzeptieren."
Turner hatte bereits einen schwierigen Start ins Leben, wie sie weiter erzählt. Ihr Vater Floyd Bullock schlug ihre Mutter Zelma. Später verließen sie Tina - damals noch Anna Mae Bullock - die anschließend zeitweise bei ihrer Großmutter lebte. Mutter Zelma sei "nicht nett" gewesen, so Turner weiter. "Als ich ein Star wurde, war sie natürlich glücklich, weil ich ihr ein Haus gekauft habe. Ich habe alle möglichen Dinge für sie getan, sie war meine Mutter." Aber: "Sie wollte mich nicht, sie wollte nicht in meiner Nähe sein, obwohl sie meinen Erfolg wollte. Aber ich tat für sie alles, so als würde sie mich lieben."
"Ich habe Ike lange gehasst"
Turner erzählt der "Sun" zufolge über ihre Ehe mit Ike Turner (1931-2007): "Ich habe Ike lange gehasst, das muss ich sagen. Aber dann, nachdem er gestorben war, wurde mir wirklich klar, dass er ein kranker Mensch war. Er hat mich vorangebracht, und er war am Anfang gut zu mir. Ich habe also einige gute Gedanken. Vielleicht war es eine gute Sache, dass ich ihn getroffen habe, die ich nicht erkenne."
Es schmerze, so die Sängerin, "sich an diese Zeiten erinnern zu müssen, aber in einem bestimmten Stadium übernimmt Vergebung, Vergebung bedeutet, sich nicht festhalten zu müssen". Wenn man nicht verzeihe, leide man, weil man immer wieder darüber nachdenke. Trotzdem leide sie noch immer unter posttraumatischen Belastungsstörungen.
Tina Turner war 19 Jahre alt, als sie Ike Turner kennenlernte. Sie gab dem Musiker 1962 in Tijuana, Mexiko, das Jawort. Häusliche und sexuelle Gewalt prägten ihre Ehe. Ihr Zusammenleben sei definiert gewesen "durch Missbrauch und Angst", schrieb die "Simply the Best"-Sängerin in ihrer Autobiografie "My Love Story". 1976, nach mehreren Suizidversuchen, verließ Tina Turner Ike. Mitte der 80er-Jahre lernte sie ihren heutigen Ehemann Erwin Bach kennen. 2013 heiratete sie den 16 Jahre jüngeren Deutschen, der die Doku "Tina" produziert hat. Das Paar lebt in der Schweiz.
Quelle: ntv.de, lri/spot