Unterhaltung

Im Alter von 79 Jahren US-Talkmaster Jerry Springer ist tot

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Von 1991 bis 2018 moderierte Jerry Springer seine Talkshow.

Von 1991 bis 2018 moderierte Jerry Springer seine Talkshow.

(Foto: RD/MediaPunch/MediaPunch/IPx)

Nach einer kurzen Karriere in der US-Politik wechselt Jerry Springer ins TV-Geschäft. Seine tägliche Talkshow erzielt in den 90er Jahren Rekordquoten und erlangt Kultstatus. Der Moderator selbst fremdelt jedoch mit dem Konzept. Nun ist Springer im Alter von 79 Jahren gestorben.

Der amerikanische Talkshow-Moderator Jerry Springer ist tot. Er starb im Alter von 79 Jahren, wie seine Sprecherin Linda Shafran bestätigte. Der lokale TV-Sender WLWT5 zitierte eine Stellungnahme der Familie. Demnach war der ehemalige Bürgermeister der Stadt Cincinnati friedlich in seinem Haus in der Nähe der Metropole Chicago gestorben. Nach Angaben des Promi-Portals "TMZ.com" soll Springer an Bauchspeicheldrüsenkrebs gelitten haben. Die Krankheit sei vor ein paar Monaten diagnostiziert worden. Diese Woche habe sich sein Zustand verschlechtert.

Bekannt wurde Springer in den USA durch seine tägliche Show im Fernsehen, die für ihre Prügelszenen zwischen den Gästen und Pöbeleien bekannt ist. In den Folgen ging es hauptsächlich um Familien- und Ehestreit, Untreue und Beleidigungen. Dabei wurden die Konflikte von Springer stets sorgfältig bis zur Eskalation angeheizt. Er selbst hatte in Interviews immer wieder betont, dass ihm vieles in der Sendung peinlich sei.

Springer wurde 1944 in London als Kind deutsch-jüdischer Flüchtlinge geboren. Fünf Jahre später wanderte die Familie in die USA aus. Vor seiner Zeit als Moderator war Springer Politiker der demokratischen Partei. Zwei Amtszeiten lang lenkte er die Geschicke der Großstadt Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio als Bürgermeister. 1982 versuchte er vergebens, Gouverneur zu werden, ehe er zum Fernsehen ging. Zunächst arbeitete er für WLWT5 als Politik-Reporter. 1991 startete seine "Jerry Springer Show", die er bis 2018 moderierte.

Die Sendung erreichte in den USA Ende der 90er Jahre Rekord-Einschaltquoten und hatte zeitweise mehr Zuschauer als die legendäre Talkshow "Oprah" von Oprah Winfrey. Einige Episoden wurden Kult, wie etwa eine Folge, in der sich Prostituierte eine Prügelei mit ihren Zuhältern lieferten. Die Sendung wurde Teil der englischsprachigen Populärkultur und mit dem Musical "Jerry Springer: The Opera" geehrt.

In Deutschland war Springer vor über 20 Jahren bekannt geworden, nachdem ein in Florida lebender Deutscher seine Ex-Frau nach einem gemeinsamen Auftritt in der Springer-Show ermordet hatte. Wenige Stunden nach der Ausstrahlung der Sendung im Juli 2000 war die Leiche der Frau gefunden worden.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen