Neue Aktion #allesaufdentisch Volker Bruch und Co legen nach
30.09.2021, 13:54 Uhr
Bei Twitter wird die Auswahl der Interviewpartnerinnen und -partner und in den Videos getroffenen Aussagen zum Teil scharf kritisiert.
(Foto: Screenshot/allesaufdentisch.tv)
Nach #allesdichtmachen sorgt erneut eine Netzaktion für Aufsehen: Bei #allesaufdentisch sind wieder bekannte Schauspieler wie Volker Bruch beteiligt. Auf Ironie wird verzichtet und ein "Runder Tisch" gefordert. Doch so sachlich, wie die Aktion daherkommt, soll sie laut Kritikern nicht sein.
Unter dem Hashtag #allesaufdentisch sorgt eine Aktion im Netz für Aufsehen, die unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Mit dabei sind auch die Schauspieler Volker Bruch ("Babylon Berlin") und Wotan Wilke Möhring ("Tatort"). Auf Youtube sowie der dazugehörigen Internetseite wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen über medizinische und gesellschaftliche Aspekte der Pandemie gesprochen wird. "Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise", heißt es dort.
Bruch, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April dieses Jahres war, ist auch im Impressum der Seite als Verantwortlicher aufgeführt. Teil der Aktion #allesaufdentisch ist eine Petition, die einen "Runden Tisch" für das Corona-Krisenmanagement fordert.
Zu den Clips heißt es: In den 55 Videos kämen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler "vieler Disziplinen unter anderem der Medizin, Virologie, Epidemiologie, Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik zu Wort". Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler hätten vielfältige Hintergründe.
Kritik an Auswahl der Gesprächspartner
Der Hashtag #allesaufdentisch findet sich auch in den Twittertrends wieder. Dabei geht das Echo von Zustimmung bis scharfer Kritik. Letztere bezieht sich vor allem auf die Auswahl der Gesprächspartnerinnen und -partner sowie die in den Videos getroffenen Aussagen. Einige Twitter-Nutzerinnen und -Nutzer werfen den Beteiligten auch gezielte Desinformation vor.
Auf der Internetseite von #allesaufdentisch, die zwischenzeitlich nicht mehr erreichbar war, werden auch etwa 20 Personen aufgeführt, die ein Gespräch für die Aktion nach Angaben der Beteiligten abgelehnt oder sich nicht auf Anfragen gemeldet hätten, darunter Wissenschaftler Harald Lesch und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Dem widerspricht der ARD-Journalist Daniel Laufer, nach dessen Recherchen die Teilnahme der öffentlich kritisierten Personen nie geplant gewesen sein soll. "Ich habe seit drei Monaten eine Liste, mit wem das Projekt geplant gewesen sein soll. Keine der 20 Personen stand dort drauf", so Laufer in einem Tweet.
Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen, bei der im April zahlreiche prominente Film- und Fernsehschauspieler wie Ulrich Tukur, Jan Josef Liefers und auch schon "Babylon Berlin"-Darsteller Volker Bruch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung geäußert hatten. Viele Beteiligte hatten sich kurz nach der Veröffentlichung von der Aktion distanziert, darunter Heike Makatsch, Meret Becker und Richy Müller.
Quelle: ntv.de, joh/dpa