Ominöser Post von Till Lindemann Was will der Rammstein-Sänger nur damit sagen?
08.08.2024, 14:54 Uhr Artikel anhören
Meldet sich nach dem Ende der Rammstein-Tour persönlich zu Wort: Till Lindemann.
(Foto: picture alliance / Gonzales Photo/Nikolaj Bransholm)
Sich zu erklären, war noch nie Till Lindemanns Sache. Und so wird der Rammstein-Sänger wohl auch das düstere Gedicht, das er nun auf seiner Instagram-Seite veröffentlicht hat, der freien Interpretation überlassen. Deutet er damit etwa seinen Abschied von Rammstein an?
Mehr als ein Jahr ist inzwischen seit den ersten Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen Till Lindemann vergangen. Gerichtsfest waren die Anschuldigungen nicht, die Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger wurden eingestellt. Er und seine Band setzten ihre Auftritte fort. Erst vor rund einer Woche beendeten Rammstein ihre Tournee - nach fünf Jahren und 135 Konzerten.
Dass der Wirbel um die angeblichen Verfehlungen ihres Sängers dennoch nicht spurlos an ihr vorübergegangen ist, machte die Band vor zwei Tagen in einem Instagram-Statement deutlich. Dort dankte sie den Fans, Freunden und Konzertbesuchern für die Unterstützung. "Jedes Konzert war für uns ein heilender Akt", teilten Rammstein mit. Und weiter: "Wir setzen uns seit dem letzten Sommer aktiv mit den Vorwürfen auseinander, die gegen die Band erhoben wurden. Wir nehmen diese Auseinandersetzung ernst, auch wenn vieles daran haltlos und maßlos überzogen ist."
Nicht nur die Bandmitglieder, sondern auch ihre Familien und Nächsten hätten "die erhobenen Vorwürfe und der Umgang der Medien damit hart getroffen". Auch wenn die Tournee nun am Ende angelangt sei: "Rammstein ist es nicht. Wir sind es nicht. Ihr seid es nicht. Der Weg geht weiter", erklärte die Gruppe in seltener Klarheit.
"Jegliches hat seine Zeit"
Nun hat auch Till Lindemann eine Art Statement auf seiner persönlichen Instagram-Seite veröffentlicht. Das liest sich jedoch weitaus weniger eindeutig. Vielmehr wendet sich der 61-Jährige mit einem düster anmutenden Gedicht, das er mit den Worten "In Liebe und Respekt, Till" unterzeichnet hat, an seine 1,3 Millionen Followerinnen und Follower.
"Jegliches hat seine Zeit", ist der Text überschrieben. "Hier steh ich nun, bin sehr bereit, nichts kann mich vom Gehen halten. Die Vergangenheit wirft Falten, besser später als zu spät, wenn es leider nicht mehr geht", lauten die ersten Zeilen. Und weiter: "Man sollte Hut und Mantel greifen, in die weite Welt ausschweifen, neue Aussicht, weg vom Alten, nach neuen Ufern Ausschau halten, beschmiert mit Schuld, verblasst in Sühne, brauch neue Farben, neue Bühnen."
Deutet Lindemann hier einen Abschied an? Womöglich sogar seinen Abschied von Rammstein? In die Poesie des Sängers lässt sich zweifelsohne viel hineininterpretieren. Auch wenn er Worte schreibt wie: "Noch nie so einsam mich gefühlt." Das Gedicht endet schließlich mit der Aussage: "So fällt es gar nicht leicht zu gehen, die Zeit mit euch war wirklich schön."
"Bitte geh nicht weg!"
Der Text erntete in weniger als 24 Stunden weit über 100.000 Likes. "Wir lieben dich, Till" oder "So schön, wir stehen alle hinter dir, Till", lauten etwa zwei begeisterte Fan-Kommentare, während andere auf den Post, der mit dem Foto eines scheinbar im Wasser versinkenden Lindemann garniert ist, besorgt reagieren: "Bitte geh nicht weg!"
Eine Erklärung, was genau er mit seinem Gedicht ausdrücken möchte, darf man von dem generell wortkargen Sänger wohl nicht erwarten. Aber die Zukunft wird es zeigen.
Quelle: ntv.de, vpr