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Europaweite Razzia Polizei nimmt über 20-köpfige Schleuserbande fest

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Bundespolizisten durchsuchten acht Wohnungen und weitere Geschäftsräume in drei Städten.

Bundespolizisten durchsuchten acht Wohnungen und weitere Geschäftsräume in drei Städten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Illegale Schleusungen halten die Polizei europaweit auf Trab. Bisweilen sterben auch Flüchtlinge, während sie auf ein besseres Leben hoffen. Jetzt gehen Beamte rigoros dagegen vor: Bei einer internationalen Aktion nehmen sie 20 Verantwortliche fest und beschlagnahmen zahlreiche Beweismittel.

Bei einem europaweiten Schlag gegen eine Schleuserbande sind nach Ermittlerangaben mehr als 20 Menschen festgenommen worden. Allein vier in Deutschland festgenommene Beschuldigte sollen für 120 Schleusungen mit mindestens 748 Geschleusten verantwortlich sein, wie die Bundespolizeiinspektion München und die Staatsanwaltschaft Traunstein mitteilten. Zwei Menschen sollen bei einer Schleusung von Belarus nach Lettland gestorben sein.

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"Spezialeinheiten der Bundespolizei, die teilweise vor Ort von Traunsteiner Staatsanwälten begleitet wurden, durchsuchten insgesamt acht Wohnungen sowie Geschäftsräume in Hannover, Leipzig und Duisburg", teilte die Bundespolizei mit. "Dabei wurden vier Haftbefehle vollzogen. Zudem wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, wie die bei der Tatausführung genutzten Smartphones, PCs, Notebooks sowie europaweit über 30.000 Euro Bargeld." Die vier Festgenommenen im Alter zwischen 31 und 43 Jahren stammen aus Syrien und Deutschland. Sie hätten "seit mehr als zwei Jahren Schleusungen vorwiegend syrischer Staatsangehöriger, unter anderem über die sogenannte Balkanroute, organisiert und durchgeführt".

Parallel habe es koordiniert von einem Traunsteiner Oberstaatsanwalt Einsätze in mehreren europäischen Ländern gegeben. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Staatsanwaltschaft über die Zahl der mehr als 20 Festgenommenen hinaus keine Details nennen.

Die vier in Deutschland Festgenommenen sollen pro Schleusung im Schnitt 4500 Euro kassiert und so insgesamt rund 3,4 Millionen Euro eingenommen haben. Weiterhin wird gegen den 43-jährigen Hauptorganisator wegen Anstiftung zum versuchten Mord in drei Fällen sowie wegen schweren Raubes ermittelt.

Quelle: ntv.de, mpa/AFP

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