Wegen Spionage für Russland Hochrangiger ukrainischer Offizier festgenommen
15.11.2024, 16:21 Uhr Artikel anhören
Ermittler des ukrainischen Geheimdienstes SBU entdeckten "verdeckte Kommunikationsmittel" des Verdächtigen.
(Foto: IMAGO/Depositphotos)
Bereits vor Kriegsbeginn wird ein ukrainischer Offizier dem Kiewer Geheimdienst SBU zufolge von Moskau als Spion angeworben. In diesem Jahr soll er dann "aktiviert" worden sein. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
In der Ukraine ist offiziellen Angaben zufolge ein hochrangiger Offizier der Armee festgenommen worden, dem Spionage für Russland vorgeworfen wird. Der Oberstleutnant sei vor der russischen Invasion 2022 von Moskau rekrutiert und in diesem Jahr "aktiviert" worden, "um Pläne über Kampfeinsätze der Verteidigungskräfte hinter die feindlichen Linien weiterzugeben", teilte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU mit.
Dem Kommandeur einer Einheit der ukrainischen Sondereinsatzkräfte droht nun eine lebenslange Haftstrafe wegen "Hochverrats". Seit Russland die Ukraine im Februar 2022 angegriffen hat, haben Moskau und Kiew zahlreiche ihrer Staatsbürger festgenommen, denen sie Spionage für die andere Seite vorwerfen. Die Festnahme eines kommandierenden Armee-Offiziers, der Zugang zu hochsensiblen Informationen über Einsätze von Sondereinheiten hat, ist jedoch selten.
Russland habe sich insbesondere für Informationen über Sabotage- und Aufklärungseinsätze der ukrainischen Spezialeinheiten hinter der Front in Saporischschja, Cherson und der Krim interessiert, erklärte der SBU. Die Informationen sollten genutzt werden, um "ukrainische Spezialeinheiten an oder hinter der Front zu eliminieren". Die Ermittler teilten mit, sie hätten bei einer Durchsuchung "verdeckte Kommunikationsmittel" des Verdächtigen beschlagnahmt.
Russland hatte die Halbinsel Krim 2014 und Teile der Regionen Saporischschja und Cherson seit der Invasion 2022 annektiert. In der Ukraine wächst derzeit die Sorge über eine neue russische Offensive im Süden, während russische Streitkräfte in der ostukrainischen Region Donezk regelmäßig Geländegewinne melden.
Quelle: ntv.de, lar/AFP