Großbritannien zahlt wieder ein London darf ins EU-Forschungsprogramm Horizon zurück
07.09.2023, 12:33 Uhr Artikel anhören
Einigung zwischen der EU und Großbritannien in Sachen Forschung.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Der Brexit wirkt sich auch auf die Forschung aus. Das Land fliegt aus dem Programm Horizon Europe - und klagt. Nun gibt es eine Einigung. Britische Forscher können sich wieder für Projekte bewerben. Im Gegenzug überweist London jährlich einen Milliardenbetrag.
Nach einer mehr als zweijährigen Abwesenheit wegen des Brexits ist Großbritannien ins EU-Forschungsprogramm Horizon Europe zurückgekehrt. Wie die EU-Kommission mitteilte, wurde eine politische Einigung über die britische Teilnahme an Horizon sowie am Erdbeobachtungsprogramm Copernicus erzielt. Die EU und das Vereinigte Königreich seien wichtige strategische Partner und Verbündete, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Wir werden weiterhin an der Spitze der weltweiten Wissenschaft und Forschung stehen."
Die britische Regierung erklärte, dass sich britische Wissenschaftler ab sofort wieder für die Teilnahme an Forschungsprojekten im Rahmen von Horizon bewerben könnten. Das Programm biete Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Großbritannien einzigartige Möglichkeiten, bei der Entwicklung neuer Technologien und Forschungsprojekte in Bereichen von Gesundheit bis KI "weltweit führend zu sein", hieß es weiter.
Wiederaufnahme nach Klage des Vereinigten Königreichs
Angaben der EU zufolge wird Großbritannien knapp 2,6 Milliarden Euro pro Jahr für seine Beteiligung an den Programmen Horizon und Copernicus beisteuern.
Vor einem Jahr hatte das Vereinigte Königreich gegen seinen Ausschluss von den EU-Programmen für wissenschaftliche Forschung geklagt und dabei eine Bestimmung aus dem Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit genutzt. London hatte angegeben, dass der Ausschluss aus den Forschungsprogrammen "erhebliche Schäden" in Großbritannien und den EU-Staaten anrichte. Aus Brüssel hieß es, das Abkommen verpflichte die EU nicht, das Vereinigte Königreich an solchen Programmen zu beteiligen.
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger begrüßte die Rückkehr Großbritanniens in die Forschungsprogramme. Der Schritt werde "die Innovationskraft Europas und den europäischen Forschungsraum" stärken, erklärte die FDP-Politikerin. "Trotz des Brexit brauchen wir eine gute Kooperation deutscher und britischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler."
Quelle: ntv.de, mes/AFP