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Heftige Kämpfe seit Anfang Juli London sieht Dilemma Russlands am Dnipro

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Gesunkener Wasserstand: Blick auf den Dnipro-Staudamm bei Saporischschja.

Gesunkener Wasserstand: Blick auf den Dnipro-Staudamm bei Saporischschja.

(Foto: picture alliance / AA)

Am Dnipro gelingt es den Ukrainern, einen kleinen Brückenkopf zu halten. Britischen Militärexperten zufolge sind auch die Inseln im Fluss-Delta umkämpft. Moskau müsse nun entscheiden, ob es anderswo Truppen abzieht, um die Kräfte dort zu verstärken.

Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten am südlichen Lauf des Flusses Dnipro mit einem Dilemma konfrontiert. Seit Anfang Juli gebe es dort heftigere Kämpfe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Neben schweren Gefechten am östlichen Flussufer um einen kleinen ukrainischen Brückenkopf seien auch Inseln im Dnipro-Delta umkämpft.

"Beide Seiten nutzen kleine, schnelle Motorboote und die Ukraine hat erfolgreich taktische, unbemannte Einweg-Fluggeräte eingesetzt, um einige russische Boote zu zerstören", hieß es in der Mitteilung. Russland sei nun mit dem Dilemma konfrontiert, ob es auf diese Bedrohungen reagiere und die Kräfte am Dnipro zulasten der bereits ausgedünnten Einheiten im Oblast Saporischschja verstärke, die mit der ukrainischen Gegenoffensive konfrontiert seien.

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Die ukrainische Luftwaffe meldete am Morgen umfangreiche russische Luftangriffe in der vergangenen Nacht. Es seien 37 von 63 feindlichen Objekten zerstört worden, darunter 23 im Iran hergestellte Drohnen vom Typ Schahed und 14 Marschflugkörper. Ziel der Angriffe seien Infrastruktur und militärische Einrichtungen gewesen. Betroffen sei vor allem die Region um die Hafenstadt Odessa im Süden gewesen.

Am gestrigen Dienstag war das US-Militär der Vorstellung entgegengetreten, die Gegenoffensive der Ukraine sei gescheitert. Dies sei keineswegs der Fall, erklärte Generalstabschef Mark Milley: "Es ist weit davon entfernt, gescheitert zu sein. Ich denke, es ist viel zu früh, um so eine Einschätzung abzugeben." Es werde noch viele Kämpfe geben. "Und ich bleibe bei dem, was wir zuvor gesagt haben: Es wird lang dauern. Es wird schwer werden. Es wird blutig sein." Es seien verschiedene Szenarien für die ukrainischen Vorstöße vorhergesagt worden. Auf dem Papier sei es aber anders als in der Realität, in der komplexe Minenfelder, Stacheldraht und russische Schützengräben überwunden werden müssten. "Der echte Krieg ist unberechenbar."

Quelle: ntv.de, lar/dpa/rts

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