Politik

"Tür zum Frieden Spalt auf" Strack-Zimmermann: Putin "nachhaltig geschwächt"

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei einer Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude am 7. Juli.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei einer Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude am 7. Juli.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

FDP-Politikerin Strack-Zimmermann sieht nach dem Wagner-Aufstand eine erhöhte Chance auf ein Ende des Ukraine-Krieges. In einem "Stern"-Interview nennt sie als Indiz dafür einen Meinungsumschwung in Russland. Auch Scholz nimmt sie in Schutz.

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner "nachhaltig geschwächt". Aus Sicht der Vorsitzenden des Bundestags-Verteidigungsausschusses erhöht sich damit die Chance auf ein Ende des Angriffskrieges gegen die Ukraine. "Meine persönliche Einschätzung ist: Zum ersten Mal geht die Tür zum Frieden einen Spalt breit auf", sagte Strack-Zimmermann dem "Stern".

Als Indiz nannte die FDP-Politikerin unter anderem einen Meinungsumschwung in Russland. So habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin eingeräumt, dass es gar keinen Grund für diesen Krieg gebe. "Er hat damit Putins Narrativ öffentlich infrage gestellt", sagte Strack-Zimmermann. Auch habe die Chefredakteurin des Kreml-Propagandasenders Russia Today gefragt: "Brauchen wir Gebiete, in denen die Menschen nicht mit uns leben wollen? Ich bin mir nicht sicher." Strack-Zimmermann sagte dazu: "Das ist schon interessant. Möglicherweise tut sich was im Kreml."

"Würde Scholz nicht als humorlos beschreiben"

Strack-Zimmermann nahm zudem Bundeskanzler Olaf Scholz gegen den Vorwurf in Schutz, zu kühl zu wirken und zu handeln. "Ich würde ihn nicht als humorlos beschreiben", sagte Strack-Zimmermann in einem Gespräch. Es habe durchaus Momente mit Scholz gegeben, über die sie geschmunzelt habe. "Aber er hat das Erklären nicht erfunden." Auch ihren Parteichef Christian Lindner erlebt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses als "empathisch und humorvoll und auch selbstkritisch".

Das betont zugewandte Auftreten des grünen Vizekanzlers hingegen bewertet Strack-Zimmermann kritischer: "Bei Robert Habeck ist Empathie auch ein Stück System." Es sei zwar eine Gabe, mit Menschen so sprechen zu können, dass sie sich ernst genommen fühlten. "Aber das darf nicht dazu führen, nur noch auf Gefühlswellen zu surfen." Politik sei "knallharte, nüchterne Arbeit". Da käme es immer auf die Mischung an. "Und ob Habeck mit dieser überdimensionierten Empathie am langen Ende Erfolg hat? Das lasse ich mal offen", sagte Strack-Zimmermann.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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