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Rede vor Sicherheitskräften Putin: Haben "einen Bürgerkrieg verhindert"

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Lobt die Sicherheitskräfte: russischer Präsident Wladimir Putin

Lobt die Sicherheitskräfte: russischer Präsident Wladimir Putin

(Foto: via REUTERS)

Der Marsch auf Moskau wird von Wagner-Chef Prigoschin noch vor Moskau gestoppt. Ob es zu einem blutigen Aufstand gekommen wäre, kann niemand sagen. Doch Putin spricht von einem verhinderten Bürgerkrieg. Derweil versucht der Kreml, die Auswirkungen auf Putins Macht kleinzureden.

Nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin russischen Soldaten dafür gedankt, einen "Bürgerkrieg" verhindert zu haben. "Gemeinsam mit Ihren Waffenbrüdern haben Sie sich diesen Unruhen widersetzt, deren Ergebnis unweigerlich Chaos gewesen wäre", sagte Putin bei einer Rede vor Sicherheitskräften in Moskau. "De facto haben Sie einen Bürgerkrieg verhindert."

Weder die Armee noch die Bevölkerung hätten den bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldner am Wochenende unterstützt, sagte Putin. "Menschen, die in die Rebellion hineingezogen wurden, haben gesehen, dass die Armee und das Volk nicht auf ihrer Seite waren."

Im Gedenken an bei dem Aufstand getötete Piloten hielt Putin eine Schweigeminute ab. Zuvor sagte er, "bei der Konfrontation mit den Rebellen wurden unsere Mitstreiter, Piloten, getötet. Sie sind nicht zurückgeschreckt und haben ihre Befehle und ihre militärische Pflicht ehrenvoll erfüllt". Wie viele Piloten ums Leben kamen, sagte Putin nicht. Er betonte zudem, während des Aufstands seien "keine Kampfeinheiten" aus der Ukraine abgezogen worden, um die Revolte zu stoppen.

Peskow: "Sinnentleerte Diskussionen"

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Indes wies der Kreml Aussagen zurück, wonach Putin durch den Aufstand geschwächt worden sei. "Wir stimmen diesen Analysen nicht zu", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow. Er sprach von "sinnentleerten Diskussionen, die nichts mit der Realität zu tun haben". Die Ereignisse hätten vielmehr gezeigt, wie sehr die Gesellschaft hinter dem Präsidenten stehe, fügte er hinzu. Peskow prangerte zudem "ultra-emotionale Wutausbrüche unter Politikwissenschaftlern und Pseudo-Politikwissenschaftlern" an.

Die Söldner unter ihrem Chef Jewgeni Prigoschin waren von der Ukraine aus in Russland einmarschiert und hatten zunächst das Militärhauptquartier der Armee in Rostow am Don unter ihre Kontrolle gebracht. Danach rückten sie in Richtung Moskau vor, um nach Prigoschins Worten die Militärführung in Moskau abzusetzen. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand nach rund 24 Stunden am Samstagabend ab. Der Wagner-Chef soll nach Angaben des Kreml nach Belarus ins Exil gehen.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

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