Blume im "ntv Frühstart" "Scholz schiebt sich so vorbei"
20.08.2021, 09:54 Uhr
CSU-Generalsekretär Blume fordert von Kanzlerkandidat Laschet mehr Engagement für den Bundestagswahlkampf. Potenzial nach oben in den Umfragen für die Union gebe es - allerdings eher wegen Söder.
Der Generalsekretär der CSU, Markus Blume, hat vom Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet deutlichere Ansagen im Wahlkampf gefordert. "Ich halte es schon für dringend notwendig, dass wir jetzt auch als Union deutlich machen, dass der Kanzlerkandidat sagt, welchen Weg er für Deutschland will", sagte Blume im "ntv Frühstart".
Weiter forderte Blume von dem CDU-Politiker für den Wahlkampf: "Da gibt es nur ein Wort, was jetzt notwendig ist: Vollgas, wir müssen Tempo machen." Die Union eröffnet am morgigen Samstag offiziell ihren Bundestagswahlkampf. Blume bezeichnete den Tag als "entscheidend".
"Gewaltiges Potenzial nach oben"
Weiter argumentierte Blume, dass es mit Blick auf die aktuellen Umfragewerte der Union "gewaltiges Potenzial nach oben" gebe. Dies begründete Blume so: "Gerade übrigens auch gemessen an dem gewaltigen Zuspruch, den Markus Söder nach wie vor genießt."
Blume betonte, dass Laschet schon auch eine Rolle in Bayern spiele: "Er ist flächendeckend in Bayern plakatiert, aber Plakatierung alleine reicht hier nicht." Ein Wahlkampf lebe auch von der Debatte über die eigenen Überzeugungen und die eigenen Ideen, so der CSU-Politiker.
Bezüglich der aktuellen Umfragewerte der anderen Parteien sagte Blume, dass die Grünen "nicht mehr richtig in Tritt" kämen, was auf die Fehler der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zurückzuführen sei. Olaf Scholz könne sich mit der SPD gerade "so vorbeischieben", aber "ehrlicherweise nicht durch eigenes Zutun", so Blume.
"Gibt Verantwortung für Ortskräfte"
Mit Blick auf die Ortskräfte, die aus Afghanistan evakuiert werden, sagte Blume: "Es gibt selbstverständlich eine Verpflichtung, dass wir uns um diese Personengruppe bestmöglich kümmern, und das heißt in der Regel auch zu versuchen, sie aus Afghanistan herauszubekommen."
Den Start der Evakuierungsmission analysierte Blume so: "Da gab es am Anfang etwas Anlaufschwierigkeiten, und trotzdem würde ich sagen: Inzwischen steht die Luftbrücke, und es sind die Dinge auch tatsächlich ganz gut umgesetzt."
Generell gehe es bei der Aufarbeitung der Fehler beim Afghanistan-Einsatz "nicht darum, Schuldfragen zu klären, was in den letzten 20 Jahren von wem vielleicht schlecht gelaufen" sei, so Blume. Vielmehr müsse man die richtigen Schlüsse ziehen. Deswegen ist anstatt eines Untersuchungsausschusses laut Blume eher eine Enquete-Kommission angemessen.
Auf wiederholte Nachfrage, ob nicht die aktuell verantwortlichen Minister Konsequenzen aus dem jüngsten Debakel ziehen müssten, antwortete Blume: "Dieser Afghanistan-Einsatz hat eine Historie, die eben 20 Jahre zurückreicht. Das heißt: Die Personen, die diesen Afghanistan-Einsatz zu verantworten haben, die sind ja alle nicht mehr im Amt."
Quelle: ntv.de, psa